DER GOLDENE FADEN

443. Kleine Vaterbetrachtung

“Es ist ein schmaler »goldener Faden«, der das Leben durchzieht. Wenn man diesen Faden findet und ihm folgt, wird das Leben weniger anstrengend und noch fruchtbarer. Dieser feine Faden ist die Führung durch den Heiligen Geist. Sie ist ganz fein, und wenn man ihr folgt, dann ist alles, was man tut, noch mehr vom Übernatürlichen bestimmt und daher behender.” (angelehnt an ein inneres Wort)

Sowohl in der Heiligen Schrift als auch im Vaterbuch werden wir darauf aufmerksam gemacht, daß der Herr unsere Last tragen möchte. Wir sollen also nicht beschwert werden und uns Lasten aufbürden, die wir gar nicht zu tragen vermögen. Deshalb erfolgt immer wieder die Einladung Gottes: “Kommt alle zu mir, die ihr euch plagt und schwere Lasten zu tragen habt. Ich will euch erquicken!” (Mt 11,28)

Mit der Hilfe unseres Vaters können wir eine durchgehende Spur in unserem Leben finden, den »goldenen Faden«. Anders ausgedrückt: Wir erkennen, wie uns der Heilige Geist durch den Tag führen möchte. Wenn wir damit vertraut werden, dann wird es ein »goldener Faden« der das ganze Leben durchzieht.

Mit der Zeit merkt man immer genauer, ob man ihn gefunden hat oder ob unser Tag doch meist von Lasten bestimmt ist, an denen wir oft genug schwer zu tragen haben.

Der Schlüssel ist der Heilige Geist, den uns der Vater mit dem Sohn gesandt hat. Er übernimmt die Führung bei jenen, die gelernt haben, aufmerksam auf ihn zu achten. So sehr vermag er sie zu übernehmen, daß er wie ein Engel ist, der vor uns hergeht und uns mit sich zieht.

Auf diese Weise verändert sich das Leben. Nicht wir sind es dann, die primär die Dinge tun und den Heiligen Geist um Unterstützung bitten, sondern der Heilige Geist ist es, der die Dinge anleitet, und wir folgen ihm.

Es ist ein wenig wie in der Mystik, wenn wir vom betrachtenden Gebet in das beschauende Gebet eintreten.

Der goldene Faden ist da! Wir können ihn finden – auch zwischen den Kochtöpfen!