DEN BLICK UNVERWANDT AUF DEN VATER RICHTEN

“Schau mich am Kreuz an, wie ich meinen Blick unverwandt auf den Vater richte!” (Inneres Wort)

Wie der Herr in seinem irdischen Leben den Blick immer auf den Vater gerichtet hat, so war es auch im Tod. Alles war auf den Vater ausgerichtet, alles galt der Erfüllung seines Auftrags, das Werk des Vaters zu Ende zu führen. Sein Verlangen war es nun, wieder zum himmlischen Vater zurückzukehren.

Wenn wir uns in diesen Blick des Herrn am Kreuz versenken, dann treten wir tiefer in das Wesen dieser innergöttlichen Liebesbeziehung ein. In der Stunde der äußersten Verlassenheit, die zugleich auch die Stunde des größten Liebesbeweises Jesu war, gab es für den Herrn nichts anderes, als Gott durch seinen Gehorsam bis in den Tod zu verherrlichen (Phil 2,8). Er kam, um seinen Willen zu erfüllen, und es war der Wille des Vaters, der ihn in den schweren Stunden seines Leidens aufrechterhielt. Es ist die vollkommene Hingabe an den heiligen Willen des Vaters.

In der Nachfolge des Herrn sind wir gerufen, es ihm gleichzutun. Niemals sollten wir uns von der Schwere einer Aufgabe erdrücken lassen, sondern immer den Blick auf den Vater richten und in dieser Haltung der liebenden Aufmerksamkeit auf ihn verweilen. Das gilt besonders in den Stunden des Kreuzes. So wird es uns mit der Gnade Gottes gelingen, wie unser Herr selbst nicht vom Kreuz herabzusteigen, sondern treu bis in den Tod den Auftrag zu erfüllen, den der Vater uns anvertraut hat.

All das wird uns nicht aus eigener Kraft gelingen, sondern nur in der Vereinigung mit dem Herrn und im gemeinsamen Blick auf den Vater. Auch wir dürfen uns danach sehnen, für immer mit unserem Vater in der Ewigkeit vereint zu sein, und so unseren Blick auf den richten, zu dem wir unterwegs sind, wie unser Herr am Kreuz.