468. Kleine Vaterbetrachtung
“Ihr, meine Kinder, die ihr in der Finsternis lebt, weil ihr euren Glauben verloren habt, erhebt euren Blick, und ihr werdet ein strahlendes Licht sehen, das euch erleuchten wird.” (Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)
Die Not der Menschen, welche ihren Glauben verloren haben, ist groß. Denken wir z.B. an Ordensleute oder Priester, die von ihrem Weg abgekommen sind. Vielleicht haben sie gut angefangen und mit großem Eifer versucht ihrem Herrn zu dienen, aber dann kamen Versuchungen, denen sie erlegen sind. Je öfter dies geschah, desto weniger konnten sie ihnen widerstehen – und vielleicht wollten sie es auch gar nicht mehr. Die Liebe ist erkaltet und die Finsternis breitete sich aus. Besonders groß kann die Finsternis auf denen lasten, die nahe beim Herrn waren, und wie schwer ist es für sie, wieder zurückzukehren!
Doch auch hier begegnen wir der unendlichen Liebe unseres Vaters, der um die Dunkelheit weiß, welche in das Herz einzieht, wenn der Glaube verlorengeht – vielleicht auch Verzweiflung oder eine große Gleichgültigkeit. Diese lädt er ein, einfach den Blick zu erheben, denn das ist es, was ihnen oft fehlt. Sonst bleiben sie in sich gefangen und die Mächte der Finsternis legen ihre Ketten um sie.
Das Licht Gottes hingegen ist immer da und hört nie auf zu leuchten – immer ist die Versöhnungsbereitschaft des Vaters gegenwärtig, der auf den verlorenen Sohn wartet. Es gilt nur den Blick zu erheben, dann wird Gott sein Licht in das verdunkelte Herz fallen lassen und der Mensch kann sich auf den Weg nach Hause machen. Dort wird er erwartet. Er braucht nicht zu fürchten, daß nun lauter Anklagen auf ihn zukommen, sondern er wird als geliebtes Kind erwartet, das sich wieder dem Licht zuwendet und die Finsternis verlassen möchte. Dazu wird Gott ihm alles Notwendige geben: Die Erkenntnis seiner Liebe, die rechte Selbsterkenntnis und alle Möglichkeiten, in die liebende Gemeinschaft mit Gott zurückzukehren und die Liebe zu erneuern…
Wenn man nur den Blick zu Gott erhebt!