DAS WARTEN UNSERES VATERS

“Ich wartete auf sie” – so fährt der Vater mit seiner Erzählung fort, wie er mit einer Seele umgegangen ist, die nicht auf ihn hören wollte und ihn mit ihrem Leben unzählige Male beleidigte. Hier kommt das große Warten unseres himmlischen Vaters zum Ausdruck – das Warten auf die Menschen, die er zur Gemeinschaft mit ihm bestimmt hat. Solange wir nicht in die Ewigkeit eingegangen sind und nie mehr von ihm weichen, wartet der Vater immer auf uns. Erst dann wird aus dem Warten das immerwährende Fest der Freude. Schon jetzt kosten wir manchmal etwas von dieser Freude, doch die vollkommene Erfüllung bleibt noch eine Verheißung.

Halten wir hier einen Moment inne!

Heute, jetzt, wenn wir diese Worte hören, wartet der Vater auf uns! Er will uns bei sich in der Ewigkeit wissen, in Gemeinschaft mit all denen, die schon bei ihm sind. Auch wenn wir uns schon auf dem richtigen Weg befinden und mit Gewißheit versuchen, diesen Weg auf der Erde so gut wie möglich zu gehen, bleibt doch etwas Unvollendetes. Wir sind noch nicht angekommen und wissen nicht, was uns noch alles erwartet.

Doch unser Vater weiß es. Er kennt seine Herrlichkeit und er weiß, welche Wohnung sein Sohn für uns bereitet hat (vgl. Joh 14,2). Gott sehnt sich danach. daß wir sie für immer beziehen, damit wir seine ganze Fülle empfangen können. Und so wartet er jeden Tag auf uns, bis der Zeitpunkt gekommen ist. Ist es nicht ein großer Trost und Ansporn, daß wir der endgültigen Begegnung mit Gott entgegengehen und daß wir erwartet werden?

Kehren wir nochmals zu unserer Geschichte vom verlorenen Sohn zurück! Was macht Gott in der Zeit, in der er auf die Seele wartet?

“Ich folgte ihr überallhin. Ich tat ihr weitere Gefälligkeiten und schenkte ihr Gesundheit und Güter, die ich ihr durch ihre Arbeit einbringen ließ, so daß sie Überfluß hatte. Doch die Seele blieb im Zwielicht ihrer Laster. Mein Liebe ermüdete jedoch nie.”