DAS WAHRE GLÜCK

217. Kleine Vaterbetrachtung

“Der einzige Grund, sich davor zu fürchten, Gott das eigene Leben zu geben, ist, wenn man glaubt, man habe einen besseren Plan. (Esther Maria Magnis)

Die Autorin dieses Wortes beschreibt sehr treffend, was uns daran hindern kann, uns ganz unserem himmlischen Vater anzuvertrauen. Denn weder von der Vernunft noch vom Glauben und der Liebe her kann es Gründe geben, sich unserem liebenden Vater zu entziehen. Was läßt uns also zögern, seiner Einladung zu einer vertrauensvollen Hingabe so zu folgen, wie es objektiv der Liebe und Wahrheit entsprechen würde?

Ganz tief in unserem Inneren mag noch die Vorstellung leben, wir wüßten, wo das eigentliche Glück für uns zu finden wäre. Es ist, als ob wir Gott – oft unbewußt – noch Bedingungen setzten, unter welchen wir uns ihm ganz schenken könnten. Aus solchen Vorstellungen heraus entstehen dann Wünsche, Träume und Erwartungen, die von unserem himmlischen Vater gewissermaßen erst erfüllt werden müßten, bevor man sich ihm ganz übergeben kann.

Das ist aber eine Illusion, denn man behält die Zügel des Lebens in der eigenen Hand, weil man meint, seinen Weg letztendlich besser zu kennen als Gott. Gewiß wird dieser Vorgang oft sehr unbewußt sein, aber leider stellt er ein tiefgreifendes Hindernis dar, ganz zur Freiheit der Hingabe an unseren Vater zu erwachen.

Um dies zu überwinden, gilt es Gott zunächst sehr viel tiefer kennenzulernen; wie es im Vaterbüchlein von Madre Eugenia heißt: “Nähert Euch der Quelle, die immer aus meinem väterlichen Herzen entspringt. (…) Die Quelle steht als Symbol für Mein Erkanntwerden und der Ozean für meine Liebe und euer Vertrauen.

Weiter heißt es dann: “Wenn Ihr an dieser Quelle trinken wollt, dann ergründet mich, lernt, damit ihr Mich kennlernt; und sobald ihr mich kennt, stürzt euch in den Ozean meiner Liebe, indem ihr euch mir anvertraut mit einem Vertrauen, das euch verwandelt.

Wenn wir also merken, daß es in unseren Tiefen noch einen Vorbehalt gibt, uns Gott ganz anzuvertrauen, dann bitten wir unseren Vater, uns die Gnade zu schenken, ihm noch mehr zu begegnen und alle Hindernisse in uns durch seine Liebe zu überwinden.

Tun wir das aufrichtig, dann werden wir schon bald erleben, daß die geduldige und starke Liebe des Vaters unsere Herzen aufzuschmelzen vermag, die Illusionen vertreibt und uns dazu bewegt, unser Glück alleine in ihm zu suchen.