“Ich sage dir: Kein Sünder ist so arg, daß, wenn er wahrhaft bereut, ich ihm nicht zur selben Stunde all seine Schuld vergebe und mein Herz mit so viel Huld und Milde über ihn neige, als hätte er nie gefehlt.” (Christus zur hl. Mechthild von Hackeborn, Das Buch vom strömenden Lob, S. 45)
Nie können wir uns genug in die Liebe Gottes versenken und vor allem nie seine Barmherzigkeit genug preisen. Diese leuchtet umso stärker auf, je mehr wir uns bewußt sind, wie sehr die Sünde uns von Gott trennt, wenn wir in ihr verharren. Wenn wir die Sünden jedoch bereuen, dann erfahren wir die Huld und Liebe des Herrn, wie er es der heiligen Mechthild sagte.
Nie wieder soll die Sünde über uns herrschen!
Diesen Wunsch bringen wir zum Thron der Barmherzigkeit. Selbst wenn wir merken, daß wir die Sünde in der Tiefe noch nicht genügend abstoßen, gilt es, in einem Willensakt den Herrn aufrichtig um diese Reue zu bitten. Ohne Zweifel wird unser Vater eine solche Bitte eiligst erhören.
Die Liebe unseres Herrn läßt sich nicht zurückhalten, wenn wir auch nur einen einzigen aufrichtigen Schritt auf ihn zugehen. Erinnern wir uns an die Worte der Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio: Wenn wir nur ein einziges Mal aufrichtig »Vater« zu Gott sagen, werden wir gerettet. Oder denken wir an Jesus, der dem Schächer am Kreuz vergibt, weil er sich ihm zuwendet (Lk 23,40–43).
So können wir vertrauensvoll den Weg der Nachfolge gehen. In diesem Vertrauen werden wir auch die Worte der seligen Zdenka Schelingová verstehen, die unser Verhältnis zu unserem himmlischen Vater zu prägen vermögen:
“Mein Weg ist Liebe und Vertrauen zu Gott. Gott kennt meine Schwäche – wovor soll ich mich fürchten? Die Erinnerung an meine Sünden demütigt mich, aber sie spricht auch von Liebe und Barmherzigkeit. Meine Sünden werden sofort gelöscht, wenn ich sie mit Zuversicht ins Feuer der Liebe werfe!”
So ist unser Vater!
