DAS IMMERWÄHRENDE THEMA

“Veni, electa mea, et ponam in te thronum meum, alleluia.”  

“Komm, meine Auserwählte, in dir will ich meinen Thron errichten, halleluja.” (Antiphon am Fest der heiligen Maria Magdalena)

Immer wieder ist die Liebe das Thema! Aber ist das verwunderlich, wenn unser Vater aus Liebe alles geschaffen und erlöst hat und auch vollenden wird? Die Liebe ist das Größte und erschließt allem Sein den tiefsten Sinn. Ohne die Liebe wäre alles wie tönendes Erz, wie uns der heilige Paulus bezeugt (1 Kor 13,1). Wenn also unser himmlischer Vater aus Liebe alles ins Dasein gerufen hat und selbst die Liebe ist, dann ist die Liebe das Wichtigste.

Wenn wir schon bei der menschlichen Liebe bereit sind, alles auf sie auszurichten und uns für das ganze Leben zu binden, wie viel mehr gilt das, wenn wir die göttliche Liebe entdecken! Um ihretwillen kann man alles verlassen, um sich ihr ganz hinzugeben.

Doch wir sind noch nicht dort angekommen, wo der Text hinwill. Denn noch größer als unser Erkennen und unsere Antwort auf die Liebe Gottes ist seine Liebe zu uns Menschen. Sie leuchtet auf, wenn die Kirche uns am Fest der heiligen Maria Magdalena, die wir ja als »die große Liebende« betrachten, mit diesem Wort beschenkt.

Noch ungleich stärker ist jedoch das Verlangen Gottes nach unserer Seele, die er mit königlicher Schönheit schmückt, um für immer in ihr zu wohnen. So tritt unser Vater in eine Seele ein, die sich ihm geöffnet hat. Vielleicht ist sie sehr arm und beschmutzt und gerade erst durch das Blut seines Sohnes von den Ketten schwerster Sünde gelöst worden. Doch in seiner Liebe schaut Gott nicht mehr auf die Sünde, für die sein Sohn sein Leben gab. Nein, endlich kann unser Vater in die Seele eintreten! Wie lange schon hat Gott auf sie gewartet! Wie oft mag er sie gerufen haben! Nun wird sie zu seiner Auserwählten, und er errichtet in ihrem Herzen seinen Thron. So ist unser Vater!