DAS HAUS UNSERES LEBENS

“Wenn nicht der Herr das Haus baut, müht sich jeder umsonst, der daran baut.” (Ps 127,1)

Dieses Wort ist eine tiefe Einladung, uns in allen Bereichen unseres Daseins ganz auf unseren Vater zu verlassen und immer seine Wege zu suchen. Gewiß, es gibt Bereiche unseres Lebens, die wir selbst zu entscheiden haben, weil sie uns von Gott anvertraut sind. Aber auch hier gilt es, uns zu hinterfragen: In welchem Geist tun wir die Dinge? Mit dem Blick auf Gott, um immer die richtige Spur zu finden? Oder sind wir primär mit unseren eigenen Bemühungen beschäftigt?

Jesus sagt es uns ganz offen: “Ohne mich könnt ihr nichts tun!”  (Joh 15,5). Wir könnten es für uns so verstehen: Ohne den Segen Gottes und damit seine konkrete Bejahung unseres Weges wird sich nicht jene Fruchtbarkeit entfalten, die für unser Leben auf der Erde vorgesehen ist, und unser Lebenshaus wird nicht mit den Mitteln errichtet, die dem Plan unseres Vaters entsprechen, indem er das Haus baut und wir daran mitbauen, indem wir seinen Weisungen folgen.

Wie mühsam gestaltet sich ein solches Leben! Statt von der Liebe des Vaters getragen zu sein, versuchen wir, alles durch eigene Anstrengungen zu ersetzen. Dadurch entbehrt es dem übernatürlichen Glanz, den das Leben gewinnt, wenn unser Vater der Baumeister ist, und oft werden wir die Erfahrung machen, daß wir Dinge umsonst getan haben.

Der Schlüssel ist also, nicht primär auf unsere Bemühungen zu setzen, sondern an der Hand unseres Vaters durch das Leben zu gehen und es so zu einem Kunstwerk seiner Gnade werden zu lassen. Das können wir nie aus uns selbst heraus, aber wir haben einen göttlichen Baumeister, der große Freude daran hat, uns nach seinem Bild zu formen und so das Haus unseres Lebens mit seinen Gaben zu schmücken.