Das habe ich euch gesagt, damit ihr keinen Anstoß nehmt. Sie werden euch aus der Synagoge ausstoßen, ja es kommt die Stunde, in der jeder, der euch tötet, meint, Gott einen heiligen Dienst zu leisten. Das werden sie tun, weil sie weder den Vater noch mich erkannt haben. Ich habe es euch aber gesagt, damit ihr euch, wenn die Stunde kommt, daran erinnert, daß ich es euch gesagt habe. Das habe ich euch nicht gleich zu Anfang gesagt; denn ich war ja bei euch. Jetzt aber gehe ich zu dem, der mich gesandt hat, und keiner von euch fragt mich: Wohin gehst du? Vielmehr hat Trauer euer Herz erfüllt, weil ich euch das gesagt habe. Doch ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich fortgehe. Denn wenn ich nicht fortgehe, wird der Beistand nicht zu euch kommen; gehe ich aber, so werde ich ihn zu euch senden. Und wenn er kommt, wird er die Welt der Sünde überführen und der Gerechtigkeit und des Gerichts; der Sünde, weil sie nicht an mich glauben; der Gerechtigkeit, weil ich zum Vater gehe und ihr mich nicht mehr seht; des Gerichts, weil der Herrscher dieser Welt gerichtet ist. Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus, sondern er wird reden, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.
Jesus läßt seine Jünger nicht unvorbereitet auf das, was sie erwartet, wenn sie dem Herrn nachfolgen. Solange er bei ihnen war, hat er ihnen nicht alles gesagt. Jetzt aber, da die Stunde seines Todes naht, will er sie vorbereiten, damit sie sich an das erinnern, was er ihnen zuvor mitgeteilt hat. Später wird der Heilige Geist diese Aufgabe übernehmen und sie in alle Wahrheit führen, denn vieles können sie jetzt noch nicht tragen.
Eines der erschütterndsten Dinge ist das Wort Jesu, daß die Jünger aus der Synagoge ausgestoßen werden, und daß die Verblendung der Menschen so weit gehen kann, daß jeder, der sie tötet, sogar noch der entsetzlichen Täuschung verfallen kann, er tue damit Gott einen heiligen Dienst!
Wenn wir uns das vor Augen stellen, dann sehen wir deutlich die satanischen Mächte am Werk. Statt daß diese Menschen, vom Heiligen Geist inspiriert, die Herrlichkeit Jesu erkennen und seine Gegenwart in den Jüngern preisen, verblendet der Teufel sie und mißbraucht ihre religiösen Gefühle bis zu dem Punkt, daß sie Untaten begehen und meinen, damit Gott zu dienen. Solche Täter sind völlig gefangen und rechtfertigen noch die schlimmsten Dinge.
Diese furchtbare Verblendung kennen wir allerdings nicht nur in dem, was die feindseligen Juden Jesus und später seinen Jüngern angetan haben, sondern sie kann uns ebenso im religiösen Extremismus und in abgewandelter Form auch in ideologischen Systemen begegnen und als blutige Spur die grauenhaftesten Verbrechen hinterlassen.
Alle, die einer solchen satanischen Verblendung erliegen, haben eines gemeinsam: Sie haben weder Jesus noch den himmlischen Vater erkannt, sonst könnten sie diese Dinge nicht tun.
Jesus sagt zu den Seinen, deren Herz sich mit Trauer erfüllt, weil sie wissen, daß er bald zum Vater heimkehren wird, während sie noch bleiben werden: “Ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, daß ich fortgehe”. Nur wenn er geht, wird der Geist zu ihnen kommen, der Geist der Wahrheit, der die Welt überführen wird, daß es Sünde ist, nicht an Jesus zu glauben, wenn die Verkündigung an die Menschen ergangen ist. Denn der Mensch ist von Gott auf die Wahrheit hingeordnet. Seine Freiheit besteht darin, der Wahrheit zu folgen. Sich ihr zu verweigern bedeutet, sich von Gott zu trennen. In den Auseinandersetzungen Jesu mit den ihm feindlich gesinnten Juden haben wir deutlich gehört, daß diese keine Entschuldigung haben, ihm nicht zu glauben, weil sie Zeugen seiner Worte und Wunder waren. Das gilt auch für die ganze spätere Zeit.
Der Heilige Geist macht deutlich, daß es gerecht ist, daß Jesus zu seinem Vater zurückkehrt. Er hat seine Aufgabe erfüllt, und nun ist es die Mission der Jünger, vom Heiligen Geist bewegt, den Auftrag Jesu zu erfüllen, den er ihnen als Auferstandener geben wird: das Evangelium in diese Welt hinauszutragen, alle Völker zu lehren und ihnen die Taufe auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes zu spenden.
Mit dieser Verkündigung ist verbunden, daß das Gericht über den Herrscher dieser Welt vollzogen ist. Jesus hat die Seinen um den Preis seines Blutes freigekauft, und alle, die an ihn glauben und die Erlösung annehmen, sind der Herrschaft des Fürsten dieser Welt entronnen. Dieser hat keine Macht mehr über sie. Sie ist ein für allemal gebrochen.
Das alles wird der Heilige Geist verkünden und die Menschen in alle Wahrheit leiten. Er redet nicht aus sich selbst, sondern er schöpft aus dem, was von Jesus kommt, und wird ihn verherrlichen. Und alles, was Jesus hat, kommt von seinem himmlischen Vater.