DAS ERSTE GEBOT

Du sollst den Herrn, deinen Gott, anbeten und ihm dienen!” (Katechismus der kath. Kirche, Das erste Gebot)

Zu diesem im Katechismus gekürzten Gebot gehört auch, daß man keine fremden Götter anbeten soll (vgl. Ex 20,3 –5a).

In der Anbetung Gottes, zu der wir im ersten Gebot aufgerufen sind, finden wir unsere tiefere Bestimmung, ebenso wie wenn wir ihm aus ganzem Herzen dienen. In diesem kurzen Wort ist der ganze Sinn unseres Daseins in schlichter und wahrhaftiger Schönheit zusammengefaßt. Wenn wir das hören, sollte unser Herz jauchzen, daß wir gerufen sind, unserem himmlischen Vater alle Herrlichkeit und Ehre zu erweisen und mit Freuden unser ganzes Leben in seinen Dienst zu stellen.

Kann es etwas Schöneres geben? Gewiß nicht! Und unser Vater: Erfreut er sich daran? Nicht nur das! Er verspricht uns das ewige Leben in der Glückseligkeit mit ihm und allen, die zu ihm gehören.

Was hindert uns Menschen daran, dieses Glück zu erleben und es nicht zu einer Selbstverständlichkeit unseres Lebens werden zu lassen?

Der Gründe sind vielfältig, denn viele »fremde Götter« – oder nennen wir sie Götzen – trachten danach, uns diese Freude zu rauben. Im Vaterbüchlein weist der Vater darauf hin, daß einer der Gründe ist, daß die Menschen noch ein falsches Bild von Gott haben, und sogar in Angst vor ihm leben. Das hat bestimmt der Feind des Menschen in sie hineingelegt. Wenn man noch ein falsches Bild von unserem Vater hat, ist es schwer, sich ihm vertrauensvoll zu nähern. Falsche Gedanken und Vorstellungen mit den entsprechenden Gefühlen dominieren dann und versuchen, den Weg des Vertrauens zu versperren.

Umso wichtiger ist es, daß im Leben derer, die unseren Vater erkennen, verehren und lieben, die Gegenwart dessen aufleuchtet, der von sich sagt:

“Euch, meinen Geschöpfen, die ich liebe wie meinen Sohn Jesus – und wir beide sind eins – euch sage ich, wie ich ihm gesagt habe: Ihr seid meine geliebten Kinder, auf denen mein Wohlgefallen ruht!”