DER AUFBLICK ZUM HIMMLISCHEN VATER

“Schaut mit mir auf zum Vater vom Kreuz dieser Welt, welches so viel Leid hervorbringt” (Inneres Wort).

Das unermeßliche Leid, welches der Herr am Kreuz von Golgota trug, hat uns die Erlösung geschenkt. Alles hat unser Herr mit dem Aufblick zum Vater getan, um seinen Willen zu erfüllen. Auch wir sind gerufen, am Leid dieser Welt mitzutragen, wie es uns der heilige Apostel Paulus sagt: “Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch ertrage. Ich ergänze in meinem irdischen Leben, was an den Bedrängnissen Christi noch fehlt an seinem Leib, der die Kirche ist” (Kol 1,24).

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PATER NOSTER (X)

“Erlöse uns von dem Bösen” (Mt 6,13).

Es ist der immerwährende und flehentliche Ruf der geplagten Seele zu Gott, dem Vater: nach Erlösung von dem Bösen im eigenen Herzen, von dem Bösen um uns herum, von den zerstörerischen Kräften des Bösen. Niemals dürfen wir uns an das Böse gewöhnen, an all die Perversitäten und Absurditäten, die wir auf der Erde und in der Welt der Menschen vorfinden! All das hat Gott nie gewollt!

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PATER NOSTER (IX)

“Führe uns nicht in Versuchung” (Mt 6,13).

Wir wissen alle, daß unser himmlischer Vater uns nicht in Versuchungen geraten läßt, die uns übersteigen, sondern daß er uns beisteht, sie zu bewältigen und an ihnen zu wachsen: “Gott ist treu; er wird nicht zulassen, daß ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch mit der Versuchung auch einen Ausweg schaffen, sodaß ihr sie bestehen könnt” (1 Kor 10,3).

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PATER NOSTER (VIII)

“Wie auch wir vergeben unseren Schuldigern” (vgl. Mt 6,12b).

Wir alle wissen, wie sehr es unserem Vater daran gelegen ist, daß wir, die wir die Barmherzigkeit Gottes erfahren dürfen, barmherzig mit anderen Menschen umgehen. Es gehört tatsächlich zu den schlimmen Dingen, wenn Menschen nicht vergeben wollen. Sie verschließen ihr Herz und üben mit ihrer Anklage weiter Macht aus über jene, die in ihren Augen Unverzeihliches getan haben.

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PATER NOSTER (VI)

“Unser tägliches Brot gib uns heute” (Mt 6,10).

Jesus nimmt in unser Beten auch die Selbstverständlichkeit unseres natürlichen Lebensvollzugs hinein. Auch die tägliche Speise kommt von unserem himmlischen Vater, wenngleich wir dafür im Schweiße unseres Angesichts zu arbeiten haben (vgl. Gen 3,17b). Doch unsere Fähigkeiten und das Gelingen unserer Arbeit hängen wiederum von der Gnade Gottes ab!

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PATER NOSTER (V)

“Dein Wille geschehe wie im Himmel, so auf Erden” (Mt 6,10).

Des Vaters heiliger Wille ist die Speise unseres Herrn Jesus Christus (Joh 4,34). Der Herr drückt mit diesem Wort die Freude und Selbstverständlichkeit aus, den Willen seines Vaters zu tun. Das ist sein Leben!

Das gilt auch für die schwere Stunde in Gethsemane, als die Seele des Herrn zu Tode betrübt war (Mt 26,38). Doch die Erfüllung des Willens des Vaters stand für den Sohn Gottes nie in Frage: “Nicht wie ich will, sondern wie Du willst!” (Mt 26,39). Und später sagt er zu Petrus: “Der Kelch, den mir der Vater gegeben hat – soll ich ihn nicht trinken?” (Joh 18,11).

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