Reflexionen zur Fastenzeit: »Die Arbeit am eigenen Herzen«

Wir sind mit dem Vorsatz in die Fastenzeit eingetreten, bessere Jünger zu werden, gerade auch angesichts der zahlreichen Verirrungen, unter denen die Kirche zu leiden hat.

Der Jünger hat die Aufgabe, den Herrn zu verkünden und ihn zu verherrlichen. Die Hauptinhalte der Verkündigung sind im Evangelium und in der authentischen Lehre der Kirche vorgegeben. Dies ist der Maßstab, denn der Jünger handelt im Auftrag und ist nicht gerufen, mit eigenen Ideen oder dem Evangelium fremden Inhalten das Zeugnis Christi zu schwächen. Es gilt, das Leben, soweit es nur möglich ist, mit der Verkündigung in Einklang zu bringen, damit das Zeugnis nicht durch den eigenen Lebenswandel getrübt wird.

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Reflexionen zur Fastenzeit: »Der Gedanke der Sühne«

Wir sind nun in die vierte Woche der Fastenzeit eingetreten und nähern uns dem kommenden Passionssonntag. Alles verdichtet sich zur Erinnerung an das Leiden, den Tod und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, des Erlösers der Menschheit.

Die Reflexionen im Anschluß an die Auslegungen des Johannesevangeliums haben uns dazu aufgerufen, die gegenwärtige Situation der Kirche und der Welt mit großer Aufmerksamkeit wahrzunehmen und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Eine wesentliche davon ist, bewußt in den geistlichen Kampf einzutreten, der nicht nur der Sicherung des eigenen geistlichen Weges dient, sondern darüber hinaus, daß wir »im Heer des Lammes« den uns von Gott zugewiesenen Platz einnehmen und so dem Reich Gottes dienen.

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Reflexionen zur Fastenzeit: »Die starke Waffe der Liebe«

Nachdem wir über verschiedene geistliche Übungen nachgedacht haben: das Fasten und die Nachtwachen, die »Wüste«, die Stille und das Schweigen, lauschen wir noch einmal, was die Väter um den heiligen Antonius uns zu sagen haben, wie wir die listigen Angriffe des Teufels besser abwehren und auf dem Weg der Vollkommenheit rascher vorankommen können. Da hieß es in einem weiteren Rat,“der Vorrang gebühre den Taten der Liebe, weil der Herr besonders dafür das Reich Gottes versprochen habe”. Weiterlesen

Reflexionen zur Fastenzeit »Wüste, Schweigen und heilige Stille«

Gestern haben wir den Rat der Väter um den heiligen Antonius erwogen, daß durch Fasten und Nachtwachen, die unseren Geist beweglicher machen, die Vereinigung mit Gott schneller erreicht werden kann.

Diese Weisung ist – mit der entsprechenden »discretio« angewandt – ein vorzüglicher Rat, um im geistlichen Leben zu wachsen und im Kampf den Mächten des Bösen besser widerstehen zu können.

Ein weiterer Rat aus dem Kreis der Väter (wir erinnern uns: Es ging um das Thema, welche Tugend oder Übung einen Mönch vor den Fallstricken des Teufels bewahren und mit sicherem Schritt zum Gipfel der Vollkommenheit führen könne) betonte als Weg das Einsiedlertum, “denn wer in der Stille und Einsamkeit in der Wüste weile, könne zu Gott in geradezu familiärer Vertrautheit beten und ihm noch inniger anhangen”. Weiterlesen

Reflexionen zur Fastenzeit »Fasten und Nachtwachen«     

Nachdem wir über die Vertiefung des Gebets gesprochen und drei Beispiele, das Herzensgebet, den Rosenkranz und die eucharistische Anbetung, betrachtet haben, kehren wir zu der kleinen Väterversammlung um den heiligen Antonius herum zurück, die wir zu Beginn der Reflexionen kennengelernt haben. Über sie kam ja der Begriff der »discretio«, der Unterscheidung der Geister, zu uns. Wir haben diesen Begriff zunächst benutzt, um einen Blick auf den Zustand der Kirche und der Welt zu werfen. Dabei wurde klar, daß die Gläubigen in einen geistlichen Kampf einzutreten haben, da vonseiten der Kirchenführung schwerwiegende Irrtümer verbreitet werden.

In diesem Zusammenhang sei noch einmal an »die fünf Wunden der Kirche« erinnert, die ich so benannt habe, um die existenzielle Krise der Kirche tiefer zu verstehen. Für die Gläubigen gilt es aufzuwachen und zu realisieren, daß man nicht im Strom der gegenwärtigen Kirchenführung mitschwimmen kann, ohne in ihre Irrtümer einbezogen zu werden.

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Reflexionen zur Fastenzeit: »Die eucharistische Anbetung (II)«

Auch dieses Thema ist wichtig für die Formung zum geistlichen Kampf. Denn wenn wir mit vielen Wunden, inneren Blockaden und Sperren belastet sind, die wir vielleicht gar nicht immer wahrnehmen, dann wird uns der Kampf schwerer fallen. Vergessen wir nicht, daß unser Herr auch gekommen ist, um zu heilen, und nehmen wir diese heilende Dimension der eucharistischen Anbetung als Angebot an. Deshalb übernehme ich gerne diese Betrachtung vom letzten Jahr.

Des Weiteren ist auch das geistliche Wachstum wichtig, von dem weiter unten die Rede sein wird. Denken wir daran: Je tiefer wir mit dem Herrn verbunden sind, desto mehr kann er durch uns wirken und den Menschen seine Liebe anbieten. Und vor der Vergegenwärtigung der wahren Liebe im Herrn wird der Teufel weichen!

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Reflexionen zur Fastenzeit: »Die eucharistische Anbetung (I)«

Das Ziel der Reflexionen zur Fastenzeit besteht darin – wie wir immer wieder betont haben -, bessere Jünger des Herrn zu werden. Dieser Ruf ergeht an uns in schwierigen Zeiten, sowohl für die Kirche als auch für die Welt, wie wir es im Lichte der “discretio”, der Unterscheidung der Geister, gesehen haben. Der geistliche Kampf ist also unvermeidlich. In diesem Zusammenhang haben wir dann über die verschiedenen Elemente der geistlichen Waffenrüstung nachgedacht, die der Apostel Paulus im Epheserbrief beschreibt und die wir anlegen müssen, um für den Kampf gerüstet zu sein. Seine Ratschläge enden mit der Aufforderung: Betet jederzeit im Geist!” (Eph 6,18), und so haben wir in den letzten Betrachtungen über das Herzensgebet und den Rosenkranz gesprochen. Heute und morgen wollen wir über eine weitere wirksame Waffe im geistlichen Kampf nachdenken: die eucharistische Anbetung.

Das stille Verweilen vor dem eucharistischen Herrn im Tabernakel oder im ausgesetzten Allerheiligsten, hat eine große Auswirkung auf die Vertiefung des Gebetes. Deshalb möchte ich im Rahmen unserer Reflexionen über das Gebet der eucharistischen Anbetung zwei eigene Betrachtungen widmen.

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