Reflexionen zur Fastenzeit: »Abschluß der Reflexionen«

Heute führe ich die Reflexionen zur Fastenzeit zu Ende, mit denen ich nach der Auslegung des Johannesevangeliums begonnen habe, um uns für das heilige Osterfest zuzurüsten.

Eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Reflexionen mag dienen, das Wesentliche in den Blick zu nehmen. Dann wenden wir uns wieder dem Johannesevangelium zu, welches uns den Tod des Herrn und seine Grablegung berichten wird.

Der Begriff »discretio«, den ich von den Wüstenvätern aufgenommen habe und der im kirchlichen Sprachgebrauch »Unterscheidung der Geister« bedeutet, hat uns in seiner konkreten Anwendung sowohl auf die kirchliche und weltliche Situation aufmerksam gemacht, als auch auf die kluge Führung des geistlichen Lebens.  Durch die Betrachtung der geistlichen Waffenrüstung aus dem Epheserbrief wurde deutlich, daß wir in einen geistlichen Kampf einzutreten haben. Dieser geht über den persönlichen Bereich hinaus, besonders wenn wir Bedrohungen wahrnehmen, die durch antichristliche Mächte sowohl in der Welt als auch in der Kirche gegenwärtig sind.

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Reflexionen zur Fastenzeit: »Die Arbeit am eigenen Herzen«

Wir sind mit dem Vorsatz in die Fastenzeit eingetreten, bessere Jünger zu werden, gerade auch angesichts der zahlreichen Verirrungen, unter denen die Kirche zu leiden hat.

Der Jünger hat die Aufgabe, den Herrn zu verkünden und ihn zu verherrlichen. Die Hauptinhalte der Verkündigung sind im Evangelium und in der authentischen Lehre der Kirche vorgegeben. Dies ist der Maßstab, denn der Jünger handelt im Auftrag und ist nicht gerufen, mit eigenen Ideen oder dem Evangelium fremden Inhalten das Zeugnis Christi zu schwächen. Es gilt, das Leben, soweit es nur möglich ist, mit der Verkündigung in Einklang zu bringen, damit das Zeugnis nicht durch den eigenen Lebenswandel getrübt wird.

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PATER NOSTER (IV): Der Weg zum wahren Frieden

“Dein Reich komme” (Mt 6,10)

Das Reich unseres Vaters ist voll von Gerechtigkeit, Frieden und Freude im Heiligen Geist (vgl. Röm 14,17). Das gilt auch schon für das Leben hier auf der Erde, denn Gottes Reich, so sagt es uns die Bitte im Paternoster, soll ja “wie im Himmel so auf der Erde” (Mt 6,10b) sein.

Wenn Gott seine Herrschaft auszuüben vermag, dann geschieht, was im Buch Jesaja beschrieben wird: “Gott wird Recht schaffen zwischen den Nationen und viele Völker zurechtweisen. Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen umschmieden und ihre Lanzen zu Winzermessern. Sie erheben nicht das Schwert, Nation gegen Nation, und sie erlernen nicht mehr den Krieg” (Jes 2,4)

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Reflexionen zur Fastenzeit: »Der Gedanke der Sühne«

Wir sind nun in die vierte Woche der Fastenzeit eingetreten und nähern uns dem kommenden Passionssonntag. Alles verdichtet sich zur Erinnerung an das Leiden, den Tod und die Auferstehung unseres Herrn Jesus Christus, des Erlösers der Menschheit.

Die Reflexionen im Anschluß an die Auslegungen des Johannesevangeliums haben uns dazu aufgerufen, die gegenwärtige Situation der Kirche und der Welt mit großer Aufmerksamkeit wahrzunehmen und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Eine wesentliche davon ist, bewußt in den geistlichen Kampf einzutreten, der nicht nur der Sicherung des eigenen geistlichen Weges dient, sondern darüber hinaus, daß wir »im Heer des Lammes« den uns von Gott zugewiesenen Platz einnehmen und so dem Reich Gottes dienen.

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PATER NOSTER (II)

“Geheiligt werde Dein Name!” (Mt 6,9)

Der Name unseres Vaters soll auch von uns Menschen auf der Erde geheiligt werden. Im Himmel, wo alle Engel und Heiligen in Ehrfurcht und Liebe mit unserem Vater vereint sind, geschieht das zweifellos.“Alle Engel standen rings um den Thron, um die Ältesten und die vier Lebewesen. Sie warfen sich vor dem Thron auf ihr Angesicht nieder, beteten Gott an und sprachen: Amen, Lob und Herrlichkeit, Weisheit und Dank, Ehre und Macht und Stärke unserem Gott in alle Ewigkeit”. (Apk 7,12) Weiterlesen

Reflexionen zur Fastenzeit: »Die starke Waffe der Liebe«

Nachdem wir über verschiedene geistliche Übungen nachgedacht haben: das Fasten und die Nachtwachen, die »Wüste«, die Stille und das Schweigen, lauschen wir noch einmal, was die Väter um den heiligen Antonius uns zu sagen haben, wie wir die listigen Angriffe des Teufels besser abwehren und auf dem Weg der Vollkommenheit rascher vorankommen können. Da hieß es in einem weiteren Rat,“der Vorrang gebühre den Taten der Liebe, weil der Herr besonders dafür das Reich Gottes versprochen habe”. Weiterlesen