Als Mitarbeiter Gottes ermahnen wir euch, dass ihr seine Gnade nicht vergebens empfangt. Denn es heißt: Zur Zeit der Gnade habe ich dich erhört, am Tag der Rettung habe ich dir geholfen. Siehe, jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; siehe, jetzt ist er da, der Tag der Rettung. Niemanden geben wir auch nur den geringsten Anstoß, damit unser Dienst nicht verhöhnt werden kann.
Noch vieles habe ich euch zu sagen, aber ihr könnt es jetzt nicht tragen. Wenn aber jener kommt, der Geist der Wahrheit, wird er euch in der ganzen Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selbst heraus reden, sondern er wird reden, was er hört, und euch verkünden, was kommen wird. Er wird mich verherrlichen; denn er wird von dem, was mein ist, nehmen und es euch verkünden. Alles, was der Vater hat, ist mein; darum habe ich gesagt: Er nimmt von dem, was mein ist, und wird es euch verkünden.
Während wir mit Hilfe der Gabe der (göttlichen) Wissenschaft den Verlockungen der Geschöpfe entrinnen können und durch einen inneren Blick die Nichtigkeit der Schöpfung in sich selbst (aus dem Nichts geschaffen) zu erkennen vermögen, und daß alles, was Leben und Schönheit besitzt, von Gott kommt, so hilft uns die Gabe des Verstandes, in das Geheimnis Gottes tiefer einzudringen.
Der Heilige Geist erinnert uns an all das, was Jesus gesagt und getan hat – er wohnt in uns und berät uns, wie wir das auf die konkreten Fälle des Lebens anwenden können.
„Der Geist selber bezeugt unserem Geist, daß wir Kinder Gottes sind.“ (Röm 8,16)
Führt uns die Gabe der Gottesfurcht dazu, Gott mit einer kindlichen Liebe anzuhangen und ihn auf keinen Fall zu beleidigen, so berührt der Heilige Geist in der Gabe der Frömmigkeit unser geistliches Leben auf eine neue milde und sanfte Art, um unsere Beziehung zu Gott und zum Nächsten zu vollenden und zu vereinfachen.
Die Fülle der Weisheit ist es, den Herrn zu fürchten, trunken macht sie mit ihren Früchten. (Sir 1,16)
Müht Euch um Euer Heil mit Furcht und Zittern (Phil 2,12)
Die Gabe der Gottesfurcht bewirkt, daß in der Seele des Menschen eine große Abneigung gegen die Sünde entsteht, die sich jeder Relativierung und Bagatellisierung der Sünde entzieht. Das ist eine der ersten Lektionen, die der Heilige Geist jener Seele schenkt, die nach Heiligkeit strebt, damit sie bereit wird für den Weg der Vereinigung mit Gott. In der Seele ist schon die Liebe erwacht und sie versteht, daß allein die Sünde sie von Gott trennen kann. Deshalb müht sie sich mit Furcht und Zittern um ihr Heil.