Schwerpunkte der Evangelisierung

Mt 9,9-13

In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

Der Herr schenkt uns heute drei Hinweise, die uns in der Bemühung um die Evangelisierung immer begleiten sollten:

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DEINE AUGEN WERDEN MEINE WEGE BEFOLGEN

 

“Mein Sohn, schenke mir dein Herz, und deine Augen werden meine Wege befolgen.” (Antiphon aus den Laudes vom Herz-Jesu-Fest, monastisches Brevier)

“Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen” (Mt 5,8) – so heißt es in der Bergpredigt. Dieses Wort des Herrn korrespondiert mit der obigen Antiphon. Wenn wir dem Vater unser Herz schenken, öffnen sich unsere inneren Augen und wir beginnen, alles, was uns begegnet, und auch Gott selbst in seinem Licht zu sehen. “Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht schauen wir das Licht” (Ps 36,10).

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IMMER IST MEINE WOHNSTATT IN DIR

“Wo immer du weilst, dort ist mein Himmel. Du magst essen oder schlafen oder sonst etwas tun, immer ist meine Wohnstatt in dir.” (Mechthild von Hackeborn)

Mit großer Zärtlichkeit hat unser Herr diese Worte zur heiligen Mechthild gesprochen, und es ist wahr, was er ihr zu verstehen gibt. Unser Vater sucht seinen Himmel in unseren Seelen und verliert uns niemals aus dem Blick. Das gilt für alle Menschen, aber verwirklichen kann sich sein »Wohnen in uns« nur dann, wenn unsere Seele im Stand der Gnade lebt. Solange ruft der Herr die Seele nach Hause, um seinen Himmel in ihr zu finden.

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Fest des Heiligen Apostels Thomas: “Reflexion über die Kirche”

Eph 2,19-22

Brüder! Ihr seid jetzt nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.  Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlußstein ist Christus Jesus selbst.  Durch ihn wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn. Durch ihn werdet auch ihr im Geist zu einer Wohnung Gottes erbaut.

Am heutigen Festtag des Apostels Thomas ist es passend, ein wenig über die Kirche nachzudenken.

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Befreit durch das Evangelium

Nach der Auslegung des Johannesevangeliums, der Apostelgeschichte, den Meditationen zu Pfingsten und dem Römerbrief, wende ich mich nun wieder den täglichen Auslegungen zu. Viele habe ich in den vergangenen Jahren bereits ausgelegt, sodaß es zu Wiederholungen mit evtl. aktuellen Ergänzungen kommen kann. Ebenso werde ich gelegentlich die Lesungen der Leseordnung verwenden, die für den Tridentinischen Ritus, den »Vetus Ordo«, gilt. Weiterlesen

Der Brief an die Römer: »Laßt uns dem nachjagen, was dem Frieden dient!«            

(Kapitel 14 bis 16 – Abschluß des Briefes)

“Der eine bevorzugt bestimmte Tage, der andere ab er macht keinen Unterschied zwischen den Tagen. Jeder soll von seiner eigenen Auffassung überzeugt sein. Wer einen bestimmten Tag bevorzugt, tut es zur Ehre des Herrn. Und wer Fleisch ißt, tut es zur Ehre des Herrn; denn er dankt Gott dabei. Und wer kein Fleisch ißt, unterläßt es zur Ehre des Herrn und auch er dankt Gott.” (Röm 14,5-6)

In seinen weiteren Unterweisungen an die Gemeinde in Rom geht es Paulus darum, unnötige Streitereien zu verhindern. Dabei ist es wichtig, auf den Unterschied zu achten, ob es um die Wahrheit geht oder lediglich um verschiedene Ansichten. Während es in der Wahrheit festzubleiben gilt, sind verschiedene Ansichten zulässig, die nicht in Kämpfe münden sollten. In der Gemeinde gab es offensichtlich Auseinandersetzungen darüber, ob man Fleisch essen kann. Möglicherweise waren es besonders die Judenchristen, die sich daran stießen, daß das Fleisch eventuell den Götzen geopfert worden war.

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