Der Brief an die Römer (Röm 4,13-17): »Abraham – der Vater aller Glaubenden«

Röm 4,13-17

Abraham und seine Nachkommen erhielten nicht aufgrund des Gesetzes die Verheißung, Erben der Welt zu sein, sondern aufgrund der Glaubensgerechtigkeit. Wenn nämlich jene Erben sind, die aus dem Gesetz leben, dann ist der Glaube entleert und die Verheißung außer Kraft gesetzt. Denn das Gesetz bewirkt Zorn; wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung. Deshalb gilt: aus Glauben, damit auch gilt: aus Gnade. Nur so bleibt die Verheißung für die ganze Nachkommenschaft gültig, nicht nur für die, welche aus dem Gesetz, sondern auch für die, welche aus dem Glauben Abrahams leben. Er ist unser aller Vater, wie geschrieben steht: Ich habe dich zum Vater vieler Völker bestimmt – im Angesicht des Gottes, dem er geglaubt hat, des Gottes, der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins Dasein ruft. Weiterlesen

ICH HALTE AN DIR FEST

“Schau nicht so sehr auf deine Schwächen und Begrenzungen, sondern auf mich, der dich gerufen hat und an Dir festhält, komme, was da wolle.” (Inneres Wort)

Auf dem Weg der Nachfolge können wir leicht in Versuchung geraten, zu sehr auf unsere Schwächen fixiert zu sein. Es wäre das andere Extrem, als wenn wir sie überhaupt nicht wahrnehmen oder nur bei anderen Menschen merken.

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WAHRE GERECHTIGKEIT

“Was wäre die Gerechtigkeit ohne Barmherzigkeit? Verbündet mit der Finsternis der Grausamkeit wäre sie eher Ungerechtigkeit als Gerechtigkeit.” (Hl. Katharina von Siena)

Es ist ein Plädoyer für die Barmherzigkeit, was Katharina von Siena hier ausspricht. Und in der Tat ist beispielsweise im Kriegsfall die Versuchung groß, sich über die Gerechtigkeit hinaus mit den bösen Neigungen zu verbinden, sodaß sich Grausamkeit mit Gerechtigkeit vereint, wodurch sie sich verformt und abschreckend wird.

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Der Brief an die Römer: »Das freie Geschenk der Erlösung«    

“Das hat euch auch unser geliebter Bruder Paulus mit der ihm geschenkten Weisheit geschrieben; es steht in allen seinen Briefen, in denen er davon spricht. In ihnen ist einiges schwer zu verstehen und die Unwissenden, die noch nicht gefestigt sind, werden diese Stellen ebenso verdrehen wie die übrigen Schriften zu ihrem eigenen Verderben.” (2 Petr 3,15b-16)

Der heutigen Betrachtung stelle ich dieses Zitat aus dem Petrusbrief voran, denn die nächsten Kapitel des Römerbriefs sind in der Tat nicht leicht verständlich. Deshalb erlaube ich mir, sie zusammenzufassen und den Kern des Inhalts – hoffentlich verständlich – weiterzugeben. Dabei greife ich auch auf Kommentare der katholischen Allioli-Arndt-Bibel zurück. Zudem ist jeder herzlich eingeladen, die entsprechenden Kapitel selbst zu lesen, um sich ein umfassenderes Bild zu machen, und evtl. weiterführende Literatur zu lesen.

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ENTSCHEIDUNG FÜR DIE LIEBE

“Wir wollen lieben, weil er uns zuerst geliebt hat.” (1 Joh 4,19)

Mit wenigen Worten führt uns der Johannesbrief zur Quelle und zum Grund der Liebe. Weil Gott die Liebe ist und uns zuerst geliebt hat, wollen auch wir lieben. Das ist die tiefste Erkenntnis, die uns als Licht in allen Situationen ständig begleitet und zum Antrieb werden kann. Wir müssen nur den Heiligen Geist bitten, uns daran zu erinnern (Joh 14,26). Das wird er sicher mit Freude tun – ist er doch die Liebe zwischen dem Vater und dem Sohn. Im weiteren Verlauf des Johannesbriefes wird diese Erkenntnis auch zum Beweggrund für die wahre Bruderliebe. Folgt man der Logik der Liebe, dann schließt diese niemanden aus, sondern bietet sich allen an. So ist es auch mit der Liebe unseres Vaters: Wie uns das Vaterbüchlein sagt, ist niemand von Gottes Liebe ausgeschlossen und nur der Mensch selbst kann sein Herz für die Liebe verschließen.

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Der Brief an die Römer (Röm 2,17-29): »Die Juden und das Gesetz«        

Röm 2,17-29

Wenn du dich aber Jude nennst, dich auf das Gesetz verläßt und dich Gottes rühmst, seinen Willen kennst und, belehrt aus dem Gesetz, zu beurteilen weißt, worauf es ankommt; wenn du dir zutraust, Führer zu sein für Blinde, Licht für die in der Finsternis, Erzieher der Unverständigen, Lehrer der Unmündigen, da du im Gesetz die Verkörperung von Erkenntnis und Wahrheit besitzt. Du belehrst also andere Menschen, aber dich selbst belehrst du nicht? Du predigst: Du sollst nicht stehlen! und du stiehlst? Du sagst: Du sollst die Ehe nicht brechen! und brichst sie? Du verabscheust die Götzenbilder, begehst aber Tempelraub? Du rühmst dich des Gesetzes, entehrst aber Gott durch Übertreten des Gesetzes. Denn euretwegen wird unter den Heiden der Name Gottes gelästert, wie geschrieben steht.

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DURCHHALTEN AUF UNSEREM WEG

“Nicht der Beginn wird belohnt, sondern einzig und allein das Durchhalten.” (Katharina von Siena)

Ein herbes deutsches Sprichwort lautet: “Der Weg zur Hölle ist mit guten Vorsätzen gepflastert.” Dies ist eine ernste Mahnung, auf dem guten Weg, den man begonnen hat oder beginnen will, nicht nachzulassen. Wir kennen ähnliche Mahnungen auch aus der Heiligen Schrift. Sie sind immer mit der Aufforderung verbunden, durchzuhalten und den Weg Gottes mit Ausdauer zu gehen.

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