“Muß ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil, denn Du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht” (Ps 23,4).
“Muß ich auch wandern in finsterer Schlucht, ich fürchte kein Unheil, denn Du bist bei mir,
dein Stock und dein Stab geben mir Zuversicht” (Ps 23,4).
Apk 1,1-4.2,1-5a
Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gegeben hat, damit er seinen Knechten zeigt, was bald geschehen muß; und er hat es durch seinen Engel, den er sandte, seinem Knecht Johannes gezeigt. Dieser hat das Wort Gottes und das Zeugnis Jesu Christi bezeugt: alles, was er geschaut hat. Selig, wer diese prophetischen Worte vorliest und wer sie hört und wer sich an das hält, was geschrieben ist; denn die Zeit ist nahe. An den Engel der Gemeinde in Ephesus schreibe: So spricht Er, der die sieben Sterne in seiner Rechten hält und mitten unter den sieben goldenen Leuchtern einhergeht: Ich kenne deine Werke und deine Mühe und dein Ausharren; ich weiß: Du kannst die Bösen nicht ertragen, du hast die auf die Probe gestellt, die sich Apostel nennen und es nicht sind, und hast sie als Lügner erkannt.
“Er stillt mein Verlangen, er leitet mich auf rechten Pfaden, treu seinem Namen” (Ps 23,3)
Die Tugend der Gerechtigkeit
“Die Gerechtigkeit ist der dauernde und beharrliche Wille, jedem sein Recht zukommen zu lassen.” (Heiliger Thomas von Aquin)
Diese schlichte Definition stellt die Grundlage für die Praxis dieser Kardinaltugend dar. Sie bezieht sich zuerst auf Gott, denn nichts ist gerechter, als Gott den Kult zukommen zu lassen, der ihm als Schöpfer und Vater gebührt: Anbetung, Ehre, Ruhm (vgl. Apk 4,11), Dankbarkeit, die treue Beobachtung seiner Gebote, den demütigen und hingebungsvollen Dienst, das Vertrauen. Weiterlesen
“Er läßt mich lagern auf grünen Auen und führt mich zum Ruheplatz am Wasser” (Ps 23,2).
Die Tugend der Klugheit
“Der Herr gibt Weisheit, aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht” (Spr 2,6)
Die Tugend der Klugheit wird als »auriga virtutum«, also »die Lenkerin der Tugenden« bezeichnet, denn sie hilft uns, die jeweiligen Tugenden klug und besonnen anzuwenden. Sie lehrt uns, Dinge angemessen zu beurteilen und sie in rechter Weise zu verwirklichen.
Wenn wir auf die Betrachtung der bisherigen Kardinaltugenden und auf die Askese der Gedanken zurückschauen, so ist es die Klugheit, welche uns hilft, alles in besonnener Weise zu tun.
“Der Herr ist mein Hirte, nichts wird mir fehlen.” (Ps 23,1)
Um sich uns verständlich zu machen, teilt sich der Vater in Bildern unserer menschlichen Erfahrungswelt mit. Das Bild des guten Hirten auf dem Feld, der in Wachsamkeit die ihm anvertraute Herde nicht aus den Augen läßt, will uns vermitteln, wie der Herr über die Seinen wacht.