“Ohne die Gnade Gottes wüßte ich nicht, wie ich etwas tun sollte.” (Jeanne d’Arc)
Jeanne d’Arc spricht diese grundlegende Wahrheit auf ihre so einfache Art aus. Sie weiß sich in allem vom Herrn abhängig. Diese »Abhängigkeit« hat jedoch nicht den negativen Klang, den wir sonst oft kennen, wenn wir an eine unzulässige und die Freiheit beraubende Beziehung denken. Das ist bei unserem himmlischen Vater nie der Fall, denn Abhängigkeit von ihm bedeutet die Realisierung unseres Daseins in seinem Licht. Deshalb ist es hilfreich, von der liebenden Zuwendung Gottes zu uns zu sprechen, auf die wir angewiesen sind. Und so ist es!
Da diese Zuwendung immer als Geschenk seiner Liebe angeboten wird, ist unsere Angewiesenheit auf die Liebe unseres Vaters ein großes Glück und unser wahres Leben. Unsere Empfänglichkeit für diese Gnade, wenn wir uns Gott ganz öffnen, ist sozusagen das Instrument, auf dem unser Vater die Weisen seiner Liebe spielen kann.
Das bedeutet jedoch nicht, daß wir in einem rein passiven Zustand verharren und keinerlei Mitwirkung von uns verlangt wird, als wären wir eine Art »Medium der Gnade« und bräuchten die uns von Gott geschenkten natürlichen Gaben nicht mehr zu nutzen.
Wir sind und bleiben aber immer auf die Gnade Gottes angewiesen, denn ohne sie könnten wir nichts tun. Wie Jeanne sagt: “Ohne die Gnade Gottes wüßte ich nicht, wie ich etwas tun sollte.”
Um alles so zu tun, wie Gott es von uns möchte und wie es am besten ist, müssen wir Ausschau nach der Gnade halten, die uns erleuchtet und stärkt, und die Gaben des Geistes sich in uns entfalten lassen. Dazu braucht es auch manchmal Geduld und ein Warten darauf, bis die Gnade Gottes uns in die rechte Richtung bewegt und wir wissen, wie wir das tun sollen, was der Herr uns anvertraut hat.