283. Kleine Vaterbetrachtung
“Ich komme von Gott, meinem Vater; ich kehre zu ihm zurück; ich gehöre ihm allein!” (Botschaft von Gottvater an M. Eugenia Ravasio)
Mit welcher Einfachheit offenbart uns der Vater unsere tiefste Identität! Und damit schließt sich zugleich der Sinn unseres Daseins auf, nämlich diesen Vater zu erkennen, zu ehren und zu lieben.
Sind wir nicht, wenn wir diese Worte hören, schon für alle Zeiten beheimatet? Wenn uns jemand fragen würde: “Wer bist Du? Woher kommst Du? Wohin gehst Du?”, wäre dies eine Antwort, die ihn weiterforschen lassen könnte, bis er zu der Frage gelangt: “Und wer ist Dein Vater?”
Unser Vater selbst ist unsere Heimat.
Als ich aus dem Mund einer Sterbenden diese Worte hörte, wußte ich: Sie hat es verstanden! Sie geht nach Hause! Ihr Vater wartet auf sie! Sie ist schon in seiner Liebe angekommen. Sie geht der Ewigen Glückseligkeit entgegen. Sie geht nicht ins Unbekannte. Sie wird ihren Lauf vollenden (vgl. 2 Tim 4,7)… Und ich freute mich für sie und auch für unseren Vater, daß er sie durch seinen Sohn gerettet hat und sie jetzt in der Ewigkeit bei sich haben wird.
Das ist ein Wort für uns alle auf unserem kurzen Weg durch die Zeit!
Hat unser Herr nicht gesagt, er werde uns vorausgehen, uns die Wohnung zu bereiten? Hat er nicht gesagt, daß im Haus seines Vaters viele Wohnungen sind (vgl. Joh 14,1-3)?
Wir sind unterwegs und künden von dem, der uns nach seinem Bild erschaffen hat. Er hat uns erschaffen, erlöst und gesandt, und wir gehen seiner Herrlichkeit entgegen. Unser Vater wartet auf uns, um das Fest der Liebe zu feiern.
Was können wir ihm mitbringen? Ein Herz, das ihn liebt und das seine Liebe zu den Menschen getragen hat.
Unser Vater kann und will sich in seiner Großzügigkeit nicht übertreffen lassen – auch wenn wir nur unsere Schuldigkeit getan haben (vgl. Lk 17,10).