Lk 5,12-16
Als Jesus in einer der Städte war, kam ein Mann, der am ganzen Körper Aussatz hatte. Sobald er Jesus sah, warf er sich vor ihm zu Boden und bat ihn: Herr, wenn du willst, kannst du machen, dass ich rein werde. Da streckte Jesus die Hand aus, berührte ihn und sagte: Ich will es – werde rein! Im gleichen Augenblick verschwand der Aussatz. Jesus befahl ihm: Erzähl niemand davon, sondern geh, zeig dich dem Priester und bring das Reinigungsopfer dar, wie es Mose angeordnet hat.
Das soll für sie ein Beweis (deiner Heilung) sein. Sein Ruf verbreitete sich immer mehr, sodass die Menschen von überall herbeiströmten. Sie alle wollten ihn hören und von ihren Krankheiten geheilt werden. Doch er zog sich an einen einsamen Ort zurück, um zu beten.
Betrachten wir drei Elemente der heutigen Lesung ein wenig genauer:
Zunächst ist es die Aussage, dass der Herr heilen möchte! Er will es! Seine Absicht ist es, den Menschen zu helfen und nicht etwa, ihr Joch schwerer zu machen.
Zwei Fehlformen in Bezug auf das Gottesbild sollten wir meiden!
Wenn das Element der Gerechtigkeit oder des Kreuzes zu sehr in den Vordergrund gerät, belastet dies den Menschen, weil man leicht das Wort des Herrn vergessen kann: “Kommet zu mir, die ihr unter schweren Lasten leidet, ich will Euch erquicken”
Die andere Gefahr ist, dass man den Ernst der Nachfolge und die Verantwortung, die daraus erwächst, zu wenig betont und so die Barmherzigkeit Gottes von der Gerechtigkeit abkoppelt. Auf diese Weise würde die Herausforderung des Glaubens abgeschwächt und er bekäme einen leicht süsslichen Geschmack!
Halten wir an einem starken Glauben fest, der immer die Güte Gottes vor Augen hat, die uns auch dann trägt, wenn die Umstände schwierig sind und wir die Gegenwart Gottes nicht so deutlich wahrnehmen können, wie sie bei Gebetserhörungen, z.B. bei einer Heilung, offenbar wird!
Ein zweites Element ist, dass eine besondere Heilung den Charakter der Öffentlichkeit tragen sollte, denn es geht nicht nur um das Wohl des geheilten oder befreiten Menschen, sondern auch darum, dass das Handeln Gottes bezeugt wird! Die Menschen sollen zum Glauben an den lebendigen und gütigen Gott finden, denn nur dieser schenkt ihnen das Ewige Heil. Die körperliche Heilung kann ausser der ihr eigenen Güte diesem Ziel dienen!
Ein drittes Element ist das Verhalten des Herrn angesichts der grossen Menge von Menschen, die bei ihm Hilfe sucht! Er zieht sich alleine an einen einsamen Ort zurück um zu beten!
Dies ist eine wichtige Botschaft für jene, die im apostolischen Dienst stehen. Auch wenn die Not noch so gross ist und die Menschen nach unserer Gegenwart dringend fragen: Es muss die Zeiten der Zurückgezogenheit geben, die Zeit, in welcher die Gottesbeziehung innig gepflegt wird, sich erneuert und vertieft!
Wir stehen alle im Auftrag Gottes und sollen ihn bezeugen! Wenn wir auf diese Kontemplation Gottes nicht achten, dann besteht die Gefahr, dass wir nicht mehr in derselben Weise vom Herrn getragen und für ihn transparent sind. Es geht ja nicht nur um unser Tun, sondern gerade auch das “Sein vor Gott”, das von ihm erfüllt wird, ist es, was die Menschen in ihrer Tiefe anzusprechen vermag! Die innige Rückbindung an den Geber aller Gaben und somit an den Urheber alles Guten, füllt unser Herz mit Dankbarkeit und bewahrt uns davor, uns selbst zu sehr in den Mittelpunkt zu stellen!