212. Kleine Vaterbetrachtung
“Geht der dunklen Zukunft ruhig entgegen! Ihr wandelt in dieser finsteren Nacht an der Hand eines liebenden Gottes.” (Heiliger Arnold Janssen)
Damit ist uns eine klare Richtung vorgegeben. Was auch immer ist und was sein wird, die Hand des liebenden Gottes wird uns nicht loslassen. Darauf haben wir uns zu stützen und dürfen nicht in die Versuchung geraten, die Dunkelheit der gegenwärtigen Zeit und die Dunkelheit, die noch kommen mag, als Richtschnur zu nehmen und so bereits von ihr eingenommen zu sein.
Nie wird unser Vater seine Kinder verlassen. Wenn er die Dunkelheiten zuläßt, welche oft Folgen der Sünde sind, dann ist Er es, der dem Menschen beisteht, sie zu bewältigen, und sie sogar befähigt, im Glauben und Vertrauen daran zu wachsen.
Einen wahren Freund erkennt man daran, daß er uns in der Not nicht allein läßt. So ist es auch mit unserem Vater, der uns Menschen in der Not dieser Zeit nicht allein läßt, sondern uns seine Hand reicht. Er ist sowohl unser Vater als auch unser Freund.
Entscheidend ist, daß wir nach ihm Ausschau schauen halten und lernen, gerade in der Unkenntnis und Ungewißheit einer Situation sie nicht allein mit menschlichen Mitteln bewältigen zu wollen. Stattdessen gilt es, mit der liebenden Hilfe Gottes zu rechnen und zu wissen, daß in Gott immer ein Weg offen steht.
Dieser »offene Weg Gottes«, der Er selbst ist, ist der sichere, den er uns führen wird, wenn wir uns rückhaltlos ihm anvertrauen. Das ist die gegebene Antwort. Wir werden lernen, daß all die Unsicherheiten, all die Versuche, selbst Lösungen zu finden, nachlassen und daß tief in unserem Inneren die Sicherheit der Liebe wächst. Wir bauen dann nicht mehr auf uns selbst, sondern auf den Herrn.
Das ist auch die große Lehre, die wir aus schwierigen Situationen unseres Lebens ziehen können: Gott wird uns durch alle Finsternis führen. Wir brauchen uns nicht erschrecken lassen und können im Vertrauen ruhig einer dunklen und ungewissen Zukunft entgegengehen. Sie liegt in Gottes Hand, und von Ihm kommt das Licht.
Da Gott für die Seinen alles zum Guten wendet, wird auch der Durchgang durch eine finstere Nacht zum Segen, wenn wir die Hand unseres Vaters vertrauensvoll festhalten.