Der Stimme des Herrn folgen

Joh 17,6a.11-19 (Evangelium am Gedenktag der Heiligen Cornelius und Cyprian)

In jener Zeit erhob Jesus seine Augen zum Himmel und betete: Vater, ich habe deinen Namen den Menschen offenbart, die du mir aus der Welt gegeben hast. Heiliger Vater, bewahre sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast, damit sie eins sind wie wir. Solange ich bei ihnen war, bewahrte ich sie in deinem Namen, den du mir gegeben hast. Und ich habe sie behütet, und keiner von ihnen ging verloren, außer dem Sohn des Verderbens, damit sich die Schrift erfüllt. Aber jetzt gehe ich zu dir. Doch dies rede ich noch in der Welt, damit sie meine Freude in Fülle in sich haben. Ich habe ihnen dein Wort gegeben, und die Welt hat sie gehasst, weil sie nicht von der Welt sind, wie auch ich nicht von der Welt bin. Ich bitte nicht, daß du sie aus der Welt nimmst, sondern daß du sie vor dem Bösen bewahrst. Sie sind nicht von der Welt, wie auch ich nicht von der Welt bin. Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit. Wie du mich in die Welt gesandt hast, so habe auch ich sie in die Welt gesandt. Und ich heilige mich für sie, damit auch sie in der Wahrheit geheiligt sind.

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GELASSENER UMGANG MIT DEN GEBRECHEN

“Das Pferd macht den Mist im Stall, und obgleich der Mist einen Unflat und Stank an sich hat, so zieht dasselbe Pferd doch den Mist mit großer Mühe auf das Feld, und daraus wächst sodann schöner Weizen und der edle, süße Wein, der niemals wüchse, wäre der Mist nicht da. Also trage deinen Mist – das sind deine Gebrechen, die du nicht abtun, ablegen noch überwinden kannst – mit Mühe und mit Fleiß auf den Acker des liebreichen Willens Gottes in rechter Gelassenheit deiner selbst. Es wächst ohne allen Zweifel in einer demütigen Gelassenheit köstliche, wohlschmeckende Frucht daraus. ” (Johannes Tauler) Weiterlesen

Die Mutter der Schmerzen

Joh 19,25-27

Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala. Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: Frau, siehe, dein Sohn! Dann sagte er zu dem Jünger: Siehe, deine Mutter! Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

In der Grabeskirche in Jerusalem befindet sich neben dem Kreuz Christi eine sehr eindrucksvolle Pietà. Ein Schwert durchdringt das Herz der Gottesmutter und in ihren Augen sehen wir das große Leid. Am frühen Morgen beten dort oft Menschen, um bei ihr Hilfe und Trost zu suchen oder auch, um ihr zu danken, daß sie beim Leiden ihres Sohnes unter dem Kreuz zugegen war. Es ist schwer, sich die ganze Dimension ihres Leides auch nur vorzustellen. Deshalb erklingen heute in der Sequenz vor dem Evangelium die Worte:

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DIE GRÖSSTE SICHERHEIT

“Die größte Sicherheit, die wir in diesem Leben haben können, besteht in der reinen und unwiderruflichen Hingabe unseres ganzen Wesens in die Hände Gottes und in dem unerschütterlichen Entschluß, niemals – wofür auch immer – freiwillig irgendeine große oder kleine Sünde zu begehen. Wir sind nicht sicherer, wenn wir die Liebe Gottes fühlen, als wenn wir sie nicht fühlen. Die große Sicherheit ist nur in dem vorher Gesagten gegeben.”  (Aus einem Brief des heiligen Franz von Sales an die heilige Johanna Franziska von Chantal). Weiterlesen

Der Sieg der Liebe

Das Fest Kreuzerhöhung geht auf ein Ereignis im Jahr 335 zurück. Am 13. September wurde nach vielen Jahren Bauzeit in Jerusalem eine große Kirche feierlich eingeweiht. Sie ist als die Grabeskirche oder Auferstehungskirche bekannt. Kaiser Konstantin hatte den Auftrag zur Errichtung der Kirche gegeben, nachdem Kaiserin Helena am 13. September 320 das Kreuz aufgefunden hatte.

Am 14. September, dem Tag nach der Kirchweihe, wurde dem Volk in der neugebauten Kirche zum ersten Mal das Kreuz vorgestellt. Der damalige Jerusalemer Patriarch Makarios I. trug das sog. »wahre Kreuz« auf eine Anhöhe. Dort »erhöhte« er es, damit alle Umstehenden es sehen und verehren konnten. Daher der Name des Festes: Kreuzerhöhung.

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Ein unzerstörbares Haus

Lk 6,43-49

Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte hervorbringt, noch einen schlechten Baum, der gute Früchte hervorbringt. Jeden Baum erkennt man an seinen Früchten: Von den Disteln pflückt man keine Feigen, und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben. Ein guter Mensch bringt Gutes hervor, weil in seinem Herzen Gutes ist; und ein böser Mensch bringt Böses hervor, weil in seinem Herzen Böses ist. Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund. Was sagt ihr zu mir: Herr! Herr!, und tut nicht, was ich sage? Ich will euch zeigen, wem ein Mensch gleicht, der zu mir kommt und meine Worte hört und danach handelt. Er ist wie ein Mann, der ein Haus baute und dabei die Erde tief aushob und das Fundament auf einen Felsen stellte. Als nun ein Hochwasser kam und die Flutwelle gegen das Haus prallte, konnte sie es nicht erschüttern, weil es gut gebaut war. Wer aber hört und nicht danach handelt, ist wie ein Mann, der sein Haus ohne Fundament auf die Erde baute. Die Flutwelle prallte dagegen, das Haus stürzte sofort in sich zusammen und wurde völlig zerstört. Weiterlesen