“Der objektive Wert des Segens”

Gen 27,1-5.15-29

Als Isaak alt geworden und seine Augen zu schwach waren, um noch etwas zu sehen, rief er seinen älteren Sohn Esau und sagte zu ihm: Mein Sohn! Er antwortete: Hier bin ich. Da sagte Isaak: Sieh! Ich bin alt geworden. Ich weiß nicht, wann ich sterbe. Nimm jetzt dein Jagdgerät, deinen Köcher und deinen Bogen, geh aufs Feld und jag mir ein Wild! Bereite mir dann ein leckeres Mahl, wie ich es gern mag, und bring es mir! Dann will ich essen, damit meine Lebenskraft dich segne, bevor ich sterbe. Rebekka hatte gehört, was Isaak seinem Sohn Esau gesagt hatte. (…) Sie holte die kostbaren Gewänder ihres älteren Sohnes Esau, die bei ihr im Haus waren, und zog sie ihrem jüngeren Sohn Jakob an.

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GOTT ZIEHT UNS VOLL ERBARMEN AN SEIN HERZ

“Mit ewiger Liebe hat Gott uns geliebt, darum zog er, von der Erde erhöht, uns voll Erbarmen an sein Herz.”  (Antiphon vom Herz–Jesu–Fest, monastisches Brevier)

Eine »ewige Liebe« ist für uns nicht so leicht vorstellbar, da wir so begrenzte Menschen sind. Und doch gibt es Momente im Leben, in denen wir uns wünschen, sie würden niemals enden. Das kann für Verliebte gelten. Oder wenn wir im Gebet tief von Gott berührt werden und die zeitlichen Abläufe in den Hintergrund treten. Dann sagt die Seele: Hier möchte ich für immer bleiben! Ich suche nichts anderes mehr!

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Schwerpunkte der Evangelisierung

Mt 9,9-13

In jener Zeit sah Jesus einen Mann namens Matthäus am Zoll sitzen und sagte zu ihm: Folge mir nach! Da stand Matthäus auf und folgte ihm. Und als Jesus in seinem Haus beim Essen war, kamen viele Zöllner und Sünder und aßen zusammen mit ihm und seinen Jüngern. Als die Pharisäer das sahen, sagten sie zu seinen Jüngern: Wie kann euer Meister zusammen mit Zöllnern und Sündern essen? Er hörte es und sagte: Nicht die Gesunden brauchen den Arzt, sondern die Kranken. Darum lernt, was es heißt: Barmherzigkeit will ich, nicht Opfer. Denn ich bin gekommen, um die Sünder zu rufen, nicht die Gerechten.

Der Herr schenkt uns heute drei Hinweise, die uns in der Bemühung um die Evangelisierung immer begleiten sollten:

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DEINE AUGEN WERDEN MEINE WEGE BEFOLGEN

 

“Mein Sohn, schenke mir dein Herz, und deine Augen werden meine Wege befolgen.” (Antiphon aus den Laudes vom Herz-Jesu-Fest, monastisches Brevier)

“Selig, die ein reines Herz haben, denn sie werden Gott schauen” (Mt 5,8) – so heißt es in der Bergpredigt. Dieses Wort des Herrn korrespondiert mit der obigen Antiphon. Wenn wir dem Vater unser Herz schenken, öffnen sich unsere inneren Augen und wir beginnen, alles, was uns begegnet, und auch Gott selbst in seinem Licht zu sehen. “Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht schauen wir das Licht” (Ps 36,10).

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IMMER IST MEINE WOHNSTATT IN DIR

“Wo immer du weilst, dort ist mein Himmel. Du magst essen oder schlafen oder sonst etwas tun, immer ist meine Wohnstatt in dir.” (Mechthild von Hackeborn)

Mit großer Zärtlichkeit hat unser Herr diese Worte zur heiligen Mechthild gesprochen, und es ist wahr, was er ihr zu verstehen gibt. Unser Vater sucht seinen Himmel in unseren Seelen und verliert uns niemals aus dem Blick. Das gilt für alle Menschen, aber verwirklichen kann sich sein »Wohnen in uns« nur dann, wenn unsere Seele im Stand der Gnade lebt. Solange ruft der Herr die Seele nach Hause, um seinen Himmel in ihr zu finden.

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Fest des Heiligen Apostels Thomas: “Reflexion über die Kirche”

Eph 2,19-22

Brüder! Ihr seid jetzt nicht mehr Fremde ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der Heiligen und Hausgenossen Gottes.  Ihr seid auf das Fundament der Apostel und Propheten gebaut; der Schlußstein ist Christus Jesus selbst.  Durch ihn wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu einem heiligen Tempel im Herrn. Durch ihn werdet auch ihr im Geist zu einer Wohnung Gottes erbaut.

Am heutigen Festtag des Apostels Thomas ist es passend, ein wenig über die Kirche nachzudenken.

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