Der Brief an die Römer (Kapitel 13): »Weitere Unterweisungen der Gemeinde in Rom«        

“Jeder ordne sich den Trägern der staatlichen Gewalt unter. Denn es gibt keine staatliche Gewalt außer von Gott; die jetzt bestehen, sind von Gott eingesetzt. Wer sich daher der staatlichen Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die Ordnung Gottes, und wer sich ihm entgegenstellt, wird dem Gericht verfallen. Vor den Trägern der Macht hat sich nicht die gute, sondern die böse Tat zu fürchten; willst du also ohne Furcht vor der staatlichen Gewalt leben, dann tue das Gute, sodaß du ihre Anerkennung findest! Denn sie steht im Dienst Gottes für dich zum Guten. Wenn du aber das Böse tust, fürchte dich! Denn nicht ohne Grund trägt sie das Schwert. Sie steht nämlich im Dienst Gottes und vollstreckt das Urteil an dem, der das Böse tut. Deshalb ist es notwendig, sich unterzuordnen, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens willen.

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IN DER FREUDE BLEIBEN

“Der Teufel freut sich vor allem, wenn es ihm gelingt, dem Herzen des Dieners Gottes die Freude zu entreißen.” (hl. Franziskus)

Vor allem ist es die Freude an Gott, die der Teufel nicht ertragen kann. Genauso wenig wie heilige Musik und alles, was an die Herrlichkeit Gottes erinnert. Deshalb wird er immer wieder versuchen, trübe Stimmungen auszunutzen, zu fördern oder sogar hervorzurufen. Die Wüstenväter sprechen von der verderblichen »Tristitia«, welche die Seele einnebelt, und bringen diese mit dem Wirken des Bösen in Verbindung. Die Freude des Teufels, von der Franziskus hier spricht, ist insbesondere die so häßliche Schadenfreude, die sich leider auch im Leben von uns Menschen gerne manifestiert.

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Der Brief an die Römer (Kap. 12): »Der unvermeidliche Kampf«     

“Ich ermahne euch also, meine Brüder, kraft der Barmherzigkeit Gottes, eure Leiber als lebendiges, heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer darzubringen – als euren geistigen Gottesdienst. Und gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern laßt euch verwandeln durch die Erneuerung des Denkens, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: das Gute, Wohlgefällige und Vollkommene! Denn aufgrund der Gnade, die mir gegeben ist, sage ich einem jeden von euch: Strebt nicht über das hinaus, was euch zukommt, sondern strebt danach, besonnen zu sein, jeder nach dem Maß des Glaubens, das Gott ihm zugeteilt hat! Denn wie wir an dem einen Leib viele Glieder haben, aber nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe haben, so sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, als Einzelne aber sind wir Glieder, die zueinander gehören. Wir haben unterschiedliche Gaben, je nach der uns verliehenen Gnade.

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LIEBER EIN DEMÜTIGER SÜNDER ALS EIN STOLZER PHARISÄER

“Mir ist ein demütiger Sünder lieber als ein stolzer Pharisäer, denn mit ihm kann ich meinen Weg gehen – deshalb lasse ich Demütigungen zu und entziehe für Augenblicke meine (spürbare) Gnade.” (Inneres Wort)

Es ist sicher schwer für unseren Vater, eine stolze Person zu führen, die immer glaubt, recht zu haben, und für Belehrungen kaum zugänglich ist. Welche Wege bleiben unserem lieben Vater dann noch? Nun, wir wollen unserem Herrn, dem Quell aller Weisheit, gewiß keine Ratschläge geben, “denn wer hat die Gedanken des Herrn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen?” (Röm 11,34).

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MEINE PLÄNE ENTFALTEN SICH

“Meine Pläne entfalten sich ob gelegen oder ungelegen durch Irrungen und Finsternisse hindurch. Niemand wird sie aufhalten, nichts wird den Weg Gottes verdunkeln.”  (Inneres Wort)

Unser Vater nimmt alle Umstände in Kauf, um seine Pläne des Heils zu verwirklichen. Gewiß kann sich der Wille Gottes durch den Widerstand des Teufels und durch die Unvernunft und Verführbarkeit des Menschen oft nicht auf dem direkten Weg entfalten, so wie es seine ursprüngliche Absicht ist. Doch in seiner Vorsehung weiß unser Vater dies mit einzubeziehen. Ohne sein Ziel aufzugeben oder es auch nur im Prinzip zu verändern, verfolgt er es durch Irrungen und Finsternisse hindurch.

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Der Brief an die Römer (Kap. 10 und 11): »Israel im Plan Gottes«            

(Kap. 10 und 11)

Wie willkommen sind die Füße der Freudenboten, die Gutes verkünden! Doch nicht alle sind dem Evangelium gehorsam geworden. Denn Jesaja sagt: Herr, wer hat unserer Kunde geglaubt? So gründet der Glaube in der Botschaft, die Botschaft aber im Wort Christi. Aber, so frage ich: Haben sie etwa nicht gehört? Ja doch: In die ganze Welt ist ihr Schall gedrungen und bis an die Enden der Erde ihre Worte. Aber ich frage: Hat etwa Israel nicht verstanden? Zunächst antwortet Mose: Ich will euch eifersüchtig machen auf ein Volk, das kein Volk ist; auf ein unverständiges Volk will ich euch zornig machen. Aber Jesaja wagt sogar zu sagen: Ich ließ mich finden von denen, die nicht nach mir suchten; ich offenbarte mich denen, die nicht nach mir fragten. Über Israel aber sagt er: Den ganzen Tag habe ich meine Hände ausgestreckt nach einem ungehorsamen und widerspenstigen Volk.” (Röm 10,15-21)

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Der Brief an die Römer: »Der Eifer des heiligen Paulus für Israel«        

“Ich sage in Christus die Wahrheit und lüge nicht und mein Gewissen bezeugt es mir im Heiligen Geist: Ich bin voll Trauer, unablässig leidet mein Herz. Ja, ich wünschte selbst verflucht zu sein, von Christus getrennt, um meiner Brüder willen, die der Abstammung nach mit mir verbunden sind. Sie sind Israeliten; ihnen gehören die Sohnschaft, die Herrlichkeit und die Bundesschlüsse; ihnen ist das Gesetz gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen; ihnen gehören die Väter und ihnen entstammt der Christus dem Fleische nach. Gott, der über allem ist, er sei gepriesen in Ewigkeit. Amen.” (Röm 9,1-5)

Hier dürfen wir einen tiefen Blick in das Herz des Apostels werfen. Es ist gezeichnet vom Leid um das Volk, von dem er abstammt. Es ist ein schweres geistiges Leid. Paulus selbst wurde ja die Gnade der Umkehr zuteil, und so weiß er sehr gut, was Gott an ihm getan hat, als er ihm die Türe zur Gnade Christi geöffnet hat. Wir wissen, daß er dann als Apostel in den Dienst der Verkündigung gerufen wurde und unermüdlich gewirkt hat, um das Evangelium überall hinzutragen – zuerst zu den Juden. Als er ihre Verstocktheit wahrnahm, die zu immer neuen Verfolgungen führte und die ihm aufgetragene Mission zu hindern suchte, wandte er sich den Heiden zu.

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