Grundlagen des geistlichen Lebens (Teil 5)

Die Tugend der Klugheit

“Der Herr gibt Weisheit, aus seinem Mund kommen Erkenntnis und Einsicht(Spr 2,6)

Die Tugend der Klugheit wird als »auriga virtutum«, also »die Lenkerin der Tugenden« bezeichnet, denn sie hilft uns, die jeweiligen Tugenden klug und besonnen anzuwenden. Sie lehrt uns, Dinge angemessen zu beurteilen und sie in rechter Weise zu verwirklichen.

Wenn wir auf die Betrachtung der bisherigen Kardinaltugenden und auf die Askese der Gedanken zurückschauen, so ist es die Klugheit, welche uns hilft, alles in besonnener Weise zu tun.

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Grundlagen Des Geistlichen Lebens (Teil 4)

Gestern haben wir über die Tugend der Tapferkeit nachgedacht, die so wichtig ist, um dem Herrn standhaft und beharrlich folgen zu können. Heute wollen wir uns mit einer weiteren Kardinaltugend beschäftigen: der Mäßigung.

  • Die Tugend der Mäßigkeit – »Temperantia«

“Wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müßt ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die sündigen Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben.” (Röm 8,13) Weiterlesen

Grundlagen Des Geistlichen Lebens (Teil 3)

Um im geistlichen Leben Fortschritte zu machen, ist es wesentlich, auf den Heiligen Geist zu hören. Er ist unser innerer Lehrer und Führer. Wenn wir mit ihm vertrauter werden, lernen wir diese »innere Stimme« immer besser verstehen, und wenn wir ihr folgen, wird unser Weg geschmeidig und behende.

Nachdem der Heilige Geist uns zur ersten Bekehrung geführt hat, wird er weiter in uns wirken. Mit der ersten Bekehrung meine ich diesen entscheidenden Moment, in dem eine klare Entscheidung getroffen wird, Jesus nachzufolgen und ihm nichts vorzuziehen. Eine vage und unentschiedene Haltung Gott gegenüber kann also nach der ersten Bekehrung nicht mehr bestehen. Zur Vertiefung kann man meinen Vortrag in YouTube anhören: »Die erste Bekehrung und die Schritte danach«

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Grundlagen Des Geistlichen Lebens (Teil 2)

Die gestrige Betrachtung haben wir mit den Worten des Herrn abgeschlossen: “Seid vollkommen, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist!” (Mt 5,48)

Um den Weg der inneren Umwandlung durch Gott besser zu verstehen, schauen wir zunächst noch einmal weit zurück und betrachten den Zustand des paradiesischen Menschen und die Folgen des Sündenfalls für Geist und Seele des Menschen.

Wir hören durch das Zeugnis der Heiligen Schrift, daß der Mensch im Paradies in einem innigen und ungestörten Verhältnis mit Gott gelebt hat. Nach dem Sündenfall jedoch erfuhr er einen tiefen Einbruch als Abbild Gottes. Lebte er zuvor in Unversehrtheit, sowohl in der natürlichen als auch übernatürlichen Dimension des Seins, verlor er als Folge der Sünde das übernatürliche Licht, mit dem er Gott zuvor schauen konnte.

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