“Es gibt keinen besseren Maßstab der Liebe als das Vertrauen”. (Meister Eckhart)
Je mehr wir Gott vertrauen, desto mehr lieben wir ihn. Diesen Maßstab können wir gut verstehen und anhand dessen den tatsächlichen »Stand unserer Liebe« überprüfen. Umgekehrt kann man auch sagen: Je weniger wir vertrauen, desto weniger hat die Liebe in uns gesiegt. Wenn in uns gar Mißtrauen herrschte, wäre unsere Seele verschlossen und die Beziehung zu unserem himmlischen Vater verdunkelt.
Vertrauen kann man lernen, indem man Vertrauensakte setzt. Ein Weg, um im Vertrauen zu wachsen, ist, sich immer wieder zu vergegenwärtigen, was Gott für uns tut, wie oft er unsere Gebete erhört hat, und – nie vergessen – ihm dafür zu danken! Wenn dies bewußt eingeübt wird, dann werden wir uns leichter daran erinnern, wie oft der Herr unser Leben beschützt und beschenkt hat! Hilfreich kann dabei auch die Meditation entsprechender Worte aus der Heiligen Schrift sein.
Wenn wir in neue, für uns unüberschaubare Situationen kommen, dann sprechen wir dem Herrn unser Vertrauen aus und beten auch um mehr Vertrauen. So kann es wachsen, und mit dem Vertrauen wächst die Liebe. Noch fruchtbarer kann es werden, wenn wir uns vergegenwärtigen, wie Gott Vertrauen in uns setzt. Was vertraut er uns nicht alles an! Er schenkt uns dieses Leben, er gibt uns Freiheit, wir dürfen dem Tisch des Herrn nahen, den Eltern vertraut er Kinder an, den Priestern die heiligen Sakramente, er schenkt uns die Gabe des Verstandes, vielleicht eine geistliche Berufung und so vieles mehr!
Wir verstehen: Es ist seine Liebe, die uns das alles gibt, und wir können sie – der Herr möge es verhüten – sogar mißbrauchen! So können wir unser Vertrauen an seinem Vertrauen zu uns entzünden lassen. Das ist ein heiliger Weg!