“Er hat uns zu Königen gemacht und zu Priestern vor Gott, seinem Vater” (Apk 1,5c)
Kann uns der Vater zu etwas Höherem erheben als zu Königen und Priestern? Kann er uns eine noch größere Würde verleihen? Wohl kaum! Er möchte seine Kinder mit Ehre und Herrlichkeit geschmückt sehen (vgl. Ps 8,6) und ihnen Anteil geben an seiner Herrlichkeit. In seinem Reich sind sie Könige und Priester, und sie werden leuchten wie die Sonne (Mt 13,43).
Sein eingeborener Sohn ist es, “der uns liebt und uns von unseren Sünden erlöst hat durch sein Blut” (Apk 1,5b). Durch ihn wird uns diese große Ehre zuteil. Stimmen wir also ein in den Lobpreis, der im ersten Kapitel der Apokalypse erklingt: “Ihm sei die Herrlichkeit und die Macht in alle Ewigkeit!” (Apk 1,6).
Sind wir uns dieser Würde bewußt?
Können wir uns anschauen und sagen: “Ja, es ist wahr!”? Unser Vater hat uns zu einer so hohen, ja unübertrefflichen Würde berufen. Können wir auf die anderen Menschen schauen und sagen: “Ja, auch Du bist dazu berufen!” Und wenn Du dem Herrn aufrichtig folgst, dann gilt dir dieses herrliche Wort auch jetzt schon!”?
Was brauchen wir mehr, um uns dieses unermeßlichen Geschenkes bewußt zu sein?
Müssen wir die Ehre bei den Menschen suchen? Müssen wir uns vor ihnen beweisen? Brauchen wir ihre Bestätigung?
Nein, der Mensch soll in der Freiheit der Kinder Gottes leben und sich der Würde bewußt sein, die ihm der liebende Vater verleiht.
Auch die Kirche muß sich ihrer Würde als Lehrerin und Verkünderin des Heils bewußt bleiben und darf sich nicht der Welt anpassen, sonst verliert sie ihren Weg und auch ihre wahre Würde. Sie ist berufen, ihrem Herrn zu folgen, der seine königliche Würde in den Dienst der Menschen gestellt hat, um sie zu erlösen.