“Führe auf den Weg zurück, die deine Langmut irren sah!” (aus dem Fastenzeithymnus »Iam Christus Sol«)
Wäre unser Vater nicht so, wie er ist, wer könnte vor ihm bestehen? Doch unser geliebter Vater kann nicht anders sein, denn bei ihm gibt es keine Veränderung! Er war, er ist und er wird immer die Liebe sein. Wäre es nicht so, gäbe es dann Hoffnung? Nein, aber weil unser Vater so ist, dürfen wir auf ihn hoffen. Das ist der Realismus des Glaubens.
In dem Wissen, daß der Vater uns liebt und niemals damit aufhört, sind wir eingeladen, ihn zu erkennen, zu ehren und zu lieben. Wie aber können wir ihn noch mehr lieben? Jesus selbst sagt uns: “Wer mich liebt, hält meine Gebote” (Joh 14,21). Denn wenn wir die Gebote nicht halten, bleiben wir in der Finsternis.
Wie viele Menschen irren vom rechten Weg ab? Wie viele weiden nicht auf den Gründen, die Gott ihnen anbietet? Und wie handelt unser Vater?
Seine Liebe und seine Langmut suchen die Menschen. Er gibt niemanden auf! Seine Langmut ist unerschöpflich, und er wartet bis zum letzten Atemzug, ob der Mensch nicht doch noch zu ihm zurückkehrt, ob er nicht doch noch den kleinsten Akt der Reue zeigt und ihn wenigstens ein einziges Mal »Vater« nennt. Alles versucht er – mit der ganzen Menschheit. Selbst wenn er zuläßt, daß die Menschen die Folgen ihrer Sünden und Verirrungen zu spüren bekommen, läßt seine Langmut im Warten und im Bemühen um das Heil der Seelen, die er aus Liebe geschaffen hat, nicht nach.
Wenn wir unseren Vater noch mehr lieben wollen, versenken wir uns doch in diese wunderbare Weise unseres Vaters! Ahmen wir ihn nach! Geben wir die Menschen nicht auf, auch wenn sie furchtbar verirrt sind, und beten für sie, damit sie auf den Weg des Heils geführt oder zurückgeführt werden! So werden wir unserem Vater ähnlich und gleichzeitig fähiger, ihn mehr zu lieben.