Diesen Vortrag habe ich ursprünglich für eine Gruppe von Gläubigen in Südamerika gehalten. Die Zuhörer waren in der Regel sehr gut über die aktuelle problematische Situation in der Kirche informiert. Da das Thema der religiösen Verfolgung – ich beziehe mich hier in erster Linie auf Katholiken – für eine größere Gruppe von Bedeutung sein könnte, habe ich den Vortrag überarbeitet und nun in gekürzter Form, sowohl für ein Video als auch für meine Website verfaßt. Wer mit diesem Thema bisher nicht vertraut ist, dem empfehle ich, meine recht zahlreichen Veröffentlichungen anzuhören oder zu lesen. Doch seien sie auch jenen Gläubigen ans Herz gelegt, die sich mit der Problematik der gegenwärtigen Kirchenleitung näher beschäftigen wollen. Ich kann in diesem Rahmen nicht alles wiederholen, was ich bereits gesagt und geschrieben habe.
Das Thema der Verfolgung von Gläubigen wird niemanden unberührt lassen, der der Botschaft des Herrn und seiner Kirche treu bleiben will. Deshalb ist es gut, vorbereitet zu sein, auch wenn man sich persönlich in einem Umfeld befindet, in dem die Verfolgungssituation noch nicht unmittelbar spürbar geworden ist. Doch sprechen nicht wenige Umstände dafür, daß Verfolgungen und Bedrängnisse um des Glaubens willen zunehmen werden, je näher die Wiederkunft Christi am Ende der Zeiten rückt.
Allgemeine Gedanken über die religiöse Verfolgung
Verfolgungen gab es im Leben der Kirche von Anfang an.
Auch aus dem Alten Testament kennen wir das Zeugnis gläubiger Juden, die lieber starben, als den Götzen zu opfern oder Speisen zu essen, die ihnen aus religiösen Gründen verboten waren.
Wenn wir tiefer blicken, sehen wir hinter den Verfolgern die gefallenen Engel am Werk, die ihren Ungehorsam und ihre Rebellion gegen Gott auf die Menschen übertragen wollen, um sie von Gott zu entfernen. Diese unsichtbaren Mächte müssen immer in Betracht gezogen werden, um die ganze Dimension des heutigen Themas besser zu verstehen.
Im Wort Gottes wird sehr deutlich, warum Verfolgungen geschehen und warum der Sohn Gottes und vor ihm die wahren Propheten auf Ablehnung stießen: “Das Licht leuchtet in die Finsternis und die Finsternis hat es nicht erfaßt. […] Er kam in sein Eigentum, aber die Seinen nahmen ihn nicht auf.” (Joh 1,5.11)
Es ist also die Finsternis, die das Licht ablehnt und nicht aufnehmen will. Anders ausgedrückt: Gott selbst, der in Jesus Christus auf diese Erde gekommen ist, wird häufig von den Menschen abgelehnt. Der Mensch aber, der Gott gehorsam sein möchte, nimmt an diesem Vorgang der Ablehnung und Feindschaft teil, wie Jesus es deutlich macht: “Wenn sie mich verfolgt haben, so werden sie auch euch verfolgen” (Joh 15,20). Der Gläubige wird also verfolgt, weil er sein Zeugnis für Gott ablegt.
Alle Menschen werden von den Mächten der Finsternis angegriffen
Die Angriffe der von Gott abgefallenen Mächte richten sich jedoch nicht nur gegen die Gläubigen. Im Prinzip werden alle Menschen von ihnen verfolgt, denn sie sollen das Ziel ihrer Erschaffung nicht erreichen und den Sinn des Daseins nicht erfassen! Jene Menschen, die sich dem Glauben verschließen und meinen, eine Welt ohne Gott errichten oder Macht ausüben zu können, ohne sich vor Gott verantworten zu müssen, unterliegen einer schwerwiegenden Täuschung. Sie erfassen daher nicht die tiefere Wahrheit ihrer von Gott geschenkten Existenz. Nicht selten kann es geschehen, daß sie sogar unwissentlich zu Komplizen der gefallenen Engelmächte und ihrer Ziele werden.
In diesem Vortrag geht es aber primär um die Verfolgung und die Bedrängnisse der Gläubigen, die bewußt Gott dienen wollen und sich von allem fernzuhalten versuchen, was Gott nicht gefallen könnte. Ich verweise in diesem Zusammenhang auf meine letzte Veröffentlichung: »Die Schatten werden größer«[1]. Wendet sich dieser Vortrag zwar primär an Katholiken, so gilt sicher vieles auch für andere gläubige Christen und auch für jene Menschen, die Gottes Geboten folgen wollen.
Ein kurzer Blick auf den Herrn
Wenn wir die Anfänge der Kirchengeschichte näher betrachten, finden wir Verfolgungen sowohl im Leben Jesu als auch später im Leben seiner Jünger. In gewisser Weise gehören die Verfolgungen zu unserer Existenz auf Erden, solange Licht und Finsternis noch nicht geschieden sind. Die Mächte der Finsternis können noch so lange wirken, bis der Herr dieses Drama für immer beendet und die Seinen bei ihm in nie mehr bedrohter Sicherheit und ewiger Freude wohnen werden.
Besonders schmerzlich sind die Verfolgungen, die von den »Brüdern« ausgehen, also von jenen, die denselben Glauben teilen und eigentlich dazu berufen sind, gemeinsam für das Reich Gottes zu wirken. Aber denken wir daran: Jesus wurde von jenen verfolgt, zu denen er gesandt war – von jenen, denen er die Liebe des Vaters offenbaren sollte, von jenen, die Zeugen seines Heilshandelns waren.
Anstatt zu erkennen, daß der jüdische Glaube nun durch das Kommen des Messias zur Vollendung geführt wurde, betrachteten die damaligen religiösen Führer Jesus als einen Aufrührer, als anmaßend, als eine Gefahr für ihren Einfluß auf die Menschen, als einen Gotteslästerer, als einen von Dämonen Besessenen usw. Sie übersahen die Zeichen, die er tat. Diese wurden sogar für sie zunehmend zur Bedrohung.
Sehr deutlich wird das bei der Auferweckung des Lazarus (Joh 11,1-44), die dazu führte, daß die religiösen Führer den Beschluß faßten, Jesus zu töten (Joh 11,47-57). Um aber Jesus als Verbrecher, der gegen ihre Religion verstieß, öffentlich töten zu können, verbündete sich die religiöse Autorität jener Zeit mit der weltlichen, und tatsächlich hat sie sich ihrer bedient, um Jesus kreuzigen zu lassen. Wir wissen um das Zögern eines Pilatus, Jesus zu verurteilen, weil er die Motive der verantwortlichen Juden durchschaute, dann aber unter ihrem Druck doch nachgab.
Halten wir für unser Thema, das uns nun in die heutige Zeit führen soll, einen Kernpunkt fest: Die damalige religiöse Obrigkeit war im Zusammenwirken mit der weltlichen Autorität für die Verfolgung des Sohnes Gottes und für seinen Tod verantwortlich. Danach setzte die Verfolgung seiner Apostel und Jünger ein.
Wie sieht es im Jahre 2024 aus?
In vielen Teilen der Welt haben wir starke antichristliche Einflüsse, um nicht zu sagen, eine antichristliche Dominanz. In ehemals christlich geprägten Staaten und Nationen wird eine Politik betrieben, die z.B. den Schutz des Kindes im Mutterleib nicht mehr gewährleistet, die Abtreibung und ähnliche Gräueltaten fördert, sich immer weiter von den Geboten Gottes entfernt und ein moralisches Chaos hinterläßt, dem das politische Chaos folgt.
Die Herrschaft der Mächte der Finsternis ist unübersehbar, und der Staat verliert die Bedingungen, unter denen sich ein freies und gottgefälliges Leben entfalten könnte. Das Gegenteil ist der Fall: Je mehr sich die antichristlichen Einflüsse manifestieren, desto mehr geraten die Gläubigen in Bedrängnis, da diese staatlichen Mächte oft alle äußeren Machtmittel besitzen, um durch Propaganda und Manipulation jeder Art ihren Einfluß auszuüben. Man denke nur daran, wie fast weltweit eine schädliche Impfung propagiert und auch durchgeführt werden konnte, die weder ausreichend geprüft noch durch offene Diskussion von Wissenschaftlern infrage gestellt werden durfte. Geschah dies doch, dann wurden sie nicht selten als Verschwörungstheoretiker beschimpft und ihren Ämtern enthoben. Bis heute werden die zum Teil absurden Maßnahmen verteidigt, obwohl immer deutlicher wird, daß die Impfungen schwerste Schäden bis hin zum Tod verursacht haben und auch noch weiter verursachen können.
Die Gläubigen sind also zunehmend von einer ihrem Glauben feindlichen Politik bedroht und von einer Gesellschaft umgeben, die immer mehr von antichristlichem Gedankengut durchdrungen ist.
Was bedeutet die Gefahr der Verfolgung für die Gläubigen?
Normalerweise schauen die Gläubigen in bedrohlichen Situationen auf die Leitung der Kirche und beziehen von ihr die Orientierung. Von dort erwarten sie Weisungen, wie mit der wachsenden Gefahr in der sie umgebenden Welt umzugehen sei, und hoffen, daß sich die Kirche als ein Ort des geistigen Widerstandes gegen die erkannten antichristlichen Entwicklungen erweist.
Innerhalb der katholischen Kirche nehmen der Papst und die leitende Hierarchie eine besondere Stellung ein. Die Hirten der Kirche haben von Gott her den Auftrag erhalten, die Herde zu führen und zu schützen. Sie genießen daher mit Recht das entsprechende Vertrauen und dürfen auf den religiösen Gehorsam der Gläubigen zählen.
Diese wunderbare geistliche Ordnung ist jedoch nur dann fruchtbar und legitim, wenn die geistlichen Voraussetzungen stimmen, d.h. wenn der Papst und die Bischöfe selbst unter der Führung des Heiligen Geistes stehen.
Das aber ist im Pontifikat von Papst Franziskus leider nicht mehr der Fall. Es steht in entscheidenden Punkten nicht im Einklang mit dem bisherigen Weg der Kirche, sondern hat unter dem Einfluß des Modernismus, der seit geraumer Zeit auf die Kirche einwirkt, zunehmend an geistlicher Autorität verloren.
Die Folge war, daß sich das Gift falscher Lehre und Praxis in der Kirche ausgebreitet hat und es inzwischen schon so weit gekommen ist, daß man von partieller Apostasie sprechen muß.
Besonders die jüngsten, der Heiligen Schrift und der Lehre der Kirche widersprechenden päpstlichen Aussagen, daß alle Religionen ein Weg zu Gott seien, müßten für wachsame Gläubige eine große Warnung sein[2]. Spätestens jetzt ist deutlich zu erkennen, daß das Petrusamt in der derzeitigen Besetzung durch Franziskus unter dem Einfluß eines gottfremden, “anderen Geistes” (2 Kor 11,4) steht.
Aber es ist nicht nur diese letzte Verirrung, die das zeigt, sondern es ist deutlich ein Weg erkennbar, der die Kirche zerstören, bzw. in ein anderes Gebilde umwandeln will. Diese Entwicklung habe ich unter dem Titel: »Die fünf Wunden der Kirche« in Publikationen aufgezeigt[3] sowie schriftlich auf meiner Website niedergelegt[4].
Es ist daher mit großem Schmerz festzustellen, daß sich die Gläubigen nicht mehr an den Weisungen der gegenwärtigen Hierarchie orientieren können, ohne ihren Glauben zu gefährden. Wenn derjenige, der das Papstamt innehat, wie ein falscher Prophet handelt und vom gegenwärtigen Episkopat keine Korrektur erfährt, das seine Weisungen vielmehr begrüßt, umsetzt, schweigend duldet, aber ihnen nicht erkennbar widerspricht, dann ist für die Gläubigen eine schwere Notlage entstanden.
Einer verläßlichen Führung beraubt, müssen die Gläubigen erleben, wie der antichristliche Geist immer tiefer in die Kirche eindringt und die Hirten – von wenigen Ausnahmen abgesehen – nicht nur keinen Widerstand leisten, sondern sogar kooperieren. Das bedeutet, daß sich der Feind im Inneren der Kirche festgesetzt hat und die entsprechenden Verfolgungen beginnen.
Die Folgen für die Gläubigen
Heute sehen wir, daß jene Gläubigen, die der Kirche – ihrer Lehre, ihrer Moral, ihrer Tradition, ihrer Mission – treu bleiben, in einen Widerspruch zur Linie des jetzigen Pontifikats geraten. Das bedeutet nicht nur eine große innere Bedrängnis, sondern bereits auch äußere Verfolgungen, die durch die Hierarchie der Kirche selbst geschehen können. Dies gilt vor allem für Priester und Ordensleute, wenn sie nicht bereit sind, die Irrtümer der Kirchenleitung oder ihrer Oberen mitzutragen. Ihnen droht die Suspendierung, und selbst Bischöfe, die sich nichts haben zuschulden kommen lassen, außer daß sie der aus ihrer Sicht irrigen Agenda des Papstes nicht folgen, können die Verantwortung für ihre Diözese verlieren, was auch schon vorgekommen ist[5].
Das Mittel, um die Gläubigen auf den von der Hierarchie gewünschten Kurs zu bringen, ist der religiöse Gehorsam. Dieser ist ein sehr hohes Gut, führt aber dann zum Mißbrauch, wenn er nicht auf Gott ausgerichtet ist und sogar Wegen dienen soll, die vom Willen Gottes abweichen.
Das bringt den Gläubigen in eine schwere innere Not, weil er, wenn er dem Spruch seines Gewissens folgt, der Führung durch die Kirchenleitung in der gegenwärtigen Situation in wesentlichen Punkten nicht mehr folgen kann und auch entsprechende Konsequenzen ziehen muß. Es ist ein innerer Schmerz, denn eigentlich wäre er ihr zum Gehorsam verpflichtet und würde diesen auch gerne leisten.
In gewisser Weise kann man hier von einer inneren Verfolgung sprechen, denn der Gläubige muß die Wahrheit gegen den Irrtum verteidigen, dem er – so wird es von ihm gefordert – in einem religiösen Gehorsamsakt folgen soll. Das kann zu Zerwürfnissen führen bis in die Familie hinein, manchmal auch zu Isolierung und zum Verlust der bisher gewohnten und geliebten geistlichen Heimat.
Aber dieses Opfer um des Herrn willen ist unvermeidlich, wenn man der erkannten Wahrheit treu bleiben will. In einer solchen Situation darf man sich nicht entmutigen lassen, sondern muß lernen, mit den Verfolgungen im Geiste des Herrn umzugehen. Auf diese Weise werden dann die inneren Verfolgungen zu einer Übung, sich immer tiefer im Herrn zu verwurzeln, um so auch für äußere Verfolgungen gerüstet zu sein. Gott wird die Treue zu lohnen wissen und den Gläubigen in diesem Kampf innerlich stärken.
Die Vorwürfe und Anklagen, denen sich der Gläubige seitens derer, die den Weg von Papst Franziskus verteidigen und rechtfertigen, zu erwehren hat, werden sich der religiösen Sprache bedienen: der Vorwurf der Spaltung, des Ungehorsams, des Hochmuts, der Feindschaft, des Machtstrebens, der Mißachtung der gottgegebenen Autorität, des Rigorismus etc. Das wird man jedoch um der Wahrheit willen zu ertragen und geistlich damit umzugehen haben. Geistlich heißt hier, sich nicht nur in natürlicher Selbstverteidigung behaupten zu wollen, sondern in der Kraft des Gebets und der Wahrheit der Lehre auch – nach Möglichkeit – die Irrtümer dieses Pontifikates aufzuzeigen. Gott sei Dank gibt es die eine oder andere Stimme aus dem Episkopat, die das auch tut und so zur Hilfe wird[6].
Man darf auch nicht die Augen davor verschließen, daß das gegenwärtige Pontifikat schon manches enge Bündnis mit antichristlichen Systemen eingegangen ist und nicht selten sogar mit den großen politischen Linien antichristlicher Herrschaftsformen zusammenarbeitet. Denken wir z.B. an das Desaster der Corona-Täuschung, in welcher die Hierarchie der Kirche die Maßnahmen der Politik und der dahinterstehenden Kräfte nicht nur kritiklos billigte, sondern manchmal sogar zum Vorreiter schädlicher Maßnahmen wurde oder gar eine religiöse Rechtfertigung lieferte[7].
Realisieren wir, daß sogar an heiliger Stätte – im Wiener Dom – eine Impfstation errichtet wurde[8]! Das zeigt deutlich den Grad der vorherrschenden Verwirrung auf.
Bis heute haben kaum staatliche Organe und noch weniger maßgebliche kirchliche Verantwortungsträger die Einsicht gezeigt, daß sie mit ihren Maßnahmen vielen Menschen geschadet haben und daß sie selbst einer schwerwiegenden Täuschung erlegen sind. Vergessen wir nicht, daß diejenigen, die die Impfforderung nicht mitmachen wollten, teilweise schwere Repressalien erlitten haben und manchmal sogar ihres Berufes beraubt wurden. Sie erlitten also auch eine Art Verfolgung, bei der Staat und Kirche zusammenwirkten.
Wenn eine »unheilige Allianz« von Staat und Kirche entsteht – und vieles deutet immer mehr darauf hin -, dann kann eine von innen geschwächte und korrumpierte Kirche sehr leicht in antichristliche Ziele eingebunden werden.
Was ist für die Gläubigen zu tun!
- Fürchtet euch nicht!
Das ist das Erste, wozu Gott uns aufruft. Wenn Gott eine solche Situation für seine Gläubigen zuläßt, dann wird er ihnen auch alle Gnaden schenken, um solche schwierigen Zeiten auf dem Weg der Nachfolge Christi durchzustehen.
Gefragt sind unser fester Glaube und unser Vertrauen auf den Herrn. Das sind die Anker, an denen wir uns festhalten, wenn der Sturm tobt. Wenn wir unser Leben von Angst und Furcht beherrschen lassen, dann hat der Feind schon einen großen Vorteil, den er ausnutzen wird. Man kann nicht primär aus der eigenen Kraft Verfolgungen widerstehen oder sie in Würde ertragen, sondern es ist der Herr mit dem Geist der Stärke, der uns “über Löwen und Nattern” schreiten läßt (Ps 91,13).
- Lassen wir uns nicht verwirren!
Die Verwirrung liegt nicht bei den Gläubigen, sondern bei denen, die sich von den Lehren des Evangeliums und der authentischen Lehre der Kirche entfernen. Das muß man eindeutig festhalten! Entweder tritt man den Versuchen, Irrtümer zu rechtfertigen, mit klarer Erkenntnis entgegen, oder, wenn man sich dazu nicht in der Lage sieht, wendet man sich von ihnen ab.
Es gibt starke und wegweisende Worte aus dem Galaterbrief, die in ihrer Klarheit eine große Hilfe sind:
“Es gibt kein anderes Evangelium, es gibt nur einige Leute, die euch verwirren und die das Evangelium Christi verfälschen wollen. Wer euch aber ein anderes Evangelium verkündigt, als wir euch verkündigt haben, der sei verflucht, auch wenn wir es selbst wären oder ein Engel vom Himmel.” (Gal 1,7-8)
Um es ganz klar zu sagen: Wer beispielsweise Priester und Bischöfe dazu anleiten will, homosexuelle Paare zu segnen[9], wer sagt, daß alle Religionen ein Weg zu Gott sind, der spricht weder im Namen des Evangeliums noch im Namen der authentischen Lehre der Kirche. Er verwirrt die Menschen.
- In den geistlichen Kampf eintreten gegen den Antichrist
Der Epheserbrief erinnert uns sehr deutlich daran, wer der wahre Feind ist und wie wir mit ihm umzugehen haben. Es sind die Fürsten und Gewalten, die gefallenen Engelmächte (vgl. Eph 6,12), die Einfluß nehmen auf Menschen, die sich von ihnen täuschen lassen. Sie sind die eigentlichen Verfolger im Hintergrund. Die Menschen können – auch unwissentlich – zu ihren Mitarbeitern werden.
Der Schritt, in den geistlichen Kampf einzutreten, ist sehr bewußt zu vollziehen! Mit der Erkenntnis, daß fast die ganze Welt und tragischerweise auch die gegenwärtige Kirchenleitung, die eigentlich mit den Gläubigen als Bollwerk dienen sollte, sich teilweise unter der Dominanz des »Fürsten dieser Welt« befindet, gilt es, sowohl die bereits eingetretene Verfolgungssituation, als auch eine sich anbahnende wahrzunehmen.
Die Heilige Schrift sagt voraus, daß am Ende der Zeiten der Antichrist kommen wird (2 Thess 2,3), der bereits viele Vorläufer hat. Dieser würde für eine gewisse Zeit die Weltherrschaft übernehmen und sich in den Tempel Gottes setzen (2 Thess 2,4). Es wäre quasi eine Nachäffung oder Falsifizierung der Königsherrschaft Christi. Ihm wird ein falscher Prophet zur Seite stehen, der die Menschen verführen wird, dem Antichristen zu huldigen.
Es gilt sehr wachsam zu sein, ob nicht das Kommen des oder eines solchen Antichristen nahe bevorsteht, der die Herrschaft über die ganze Welt ausüben und sich in den Tempel Gottes setzen will. In dieser Perspektive gilt es sehr aufmerksam zu prüfen, ob das gegenwärtige Kirchenoberhaupt nicht von den Mächten der Finsternis benutzt wird, um die von innen geschwächte und unterwanderte Kirche dem Antichristen auszuliefern.
- Die Kirche in der Wüste
Je nachdem, wie stark die Verfolgung innerhalb der Kirche wird und wie sehr evtl. auch äußere Verfolgungen zunehmen, müssen die Gläubigen in eine geistige Wüste einkehren. Wenn es für sie immer schwieriger oder aus Gewissensgründen gar unmöglich wird, am bisherigen Leben der Kirche teilzunehmen, müssen Oasen entstehen, in denen der katholische Glaube noch ungebrochen gelebt werden kann. Die katholische Kirche wird sich aber auch dann nicht auflösen, wenn die derzeitige Hierarchie weiter in die Apostasie abgleitet oder sich gar zu einer Art »ökumenischer Antikirche« pervertiert.
- Schlußfolgerung
Die Gläubigen müssen mit Verfolgung rechnen. Es hat sie immer gegeben, aber heute kann sie weltweit auftreten, wenn eine zentrale politische Macht Einfluß auf fast alle Länder zu nehmen vermag. Technisch ist das heute möglich. Wenn wir z.B. Europa als eine politische Größe anschauen, dann erkennen wir, daß dort eine zumeist antichristliche Politik betrieben wird. Das gilt auch für die meisten großen politischen Organisationen. Wie ich zu zeigen versucht habe, ist die Kirche gerade in diesem Pontifikat derart geschwächt und desorientiert, daß sie eher einer zentralen politischen Macht ihre Aufwartung machen wird, als prophetisches Korrektiv und Zufluchtsort für die Gläubigen zu sein.
Es gilt also, das ganze Vertrauen auf Gott zu setzen. Er wird die Gläubigen nicht ohne Führung lassen, wenn die Berufenen in die Irre gehen. Ich selbst versuche, Hilfestellung in dem unausweichlichen Kampf zu geben: mit meinen Vorträgen[10], durch die geistliche Lehre und an dieser Stelle möchte ich auch auf meine täglichen Betrachtungen verweisen[11].
In dieser Zeit großer innerkirchlicher Verwirrung muß man sich noch mehr an die Heilige Schrift und an die unverfälschte kirchliche Lehre halten. Was den Klerus betrifft, so ist Hilfe nur dort zu erwarten, wo eine Distanz zur gegenwärtigen Kirchenleitung sichtbar wird und die Treue zum überlieferten Glaubensgut ungebrochen ist.
Solche Notzeiten sind Zeiten der Bewährung. Mit Gottes Hilfe gilt es, sie durchzustehen und geistlich zu wachsen. Gott nutzt diese schwere Zeit für die Gläubigen, um sie zu reinigen, damit die Kirche auch in der Verfolgung wieder neu aufblüht. Diese Hoffnung dürfen wir haben und sie hilft uns, unter der schweren Last, die wir als eine Art »Kreuzigung der Kirche« betrachten können, nicht zusammenzubrechen, sondern aufzustehen, wie es der Herr auf seinem Kreuzweg getan hat. Der Kreuzigung folgt die Auferstehung. Im Blick auf die Wiederkunft des Herrn gehen wir ihm entgegen. Möge er in den treuen Gläubigen jene finden, in denen die Liebe nicht erkaltet ist (vgl. Mt 24,12)!
[1] https://www.youtube.com/watch?v=AU9bF3sJ9hY
[2] https://de.catholicnewsagency.com/news/16877/papst-franziskus-in-singapur-alle-religionen-sind-ein-weg-um-gott-zu-erreichen
[3] Erste Wunde der Kirche – Amoris laetitia: https://spiritustv.com/watch/vortrag-2-erste-wunde-amoris-laetitia_Bx7vA8j17kpwKa9.html
Zweite Wunde der Kirche – Die Erklärung von Abu Dhabi: https://spiritustv.com/watch/vortrag-3-zweite-wunde-die-erkl%C3%A4rung-von-abu-dhabi_DnSx3vAqVsSjrJ2.html
Dritte Wunde der Kirche – Der Pachamamakult im Vatikan: https://spiritustv.com/watch/vortrag-4-die-dritte-wunde-der-pachamamakult-im-vatikan_nxAvXsxEEBE5ufp.html
Vierte Wunde der Kirche – Kampf gegen die Tradition: https://spiritustv.com/watch/vortrag-5-die-vierte-wunde-kampf-gegen-die-tradition_q97lq7EzQlDwr3r.html
Fünfte Wunde der Kirche – Unheilvolle Zusammenarbeit von Staat und Kirche: https://spiritustv.com/watch/vortrag-6-f%C3%BCnfte-wunde-unheilvolle-zusammenarbeit-von-staat-und-kirche_UsPycPLGIh2YY8E.html
[4] https://elijamission.net/blog/
[5] So wurde beispielsweise Bischof Joseph Strickland aus seiner Diözese Taylor (Texas) entlassen. Da der Vatikan keine Gründe für diese Entscheidung nannte, wurde er selbst gefragt, wie er sich das erkläre, worauf er antwortete: „Ich kann wirklich keinen Grund nennen, außer daß ich einige der Mächtigen mit der Wahrheit des Evangeliums bedroht habe“. https://de.catholicnewsagency.com/news/14411/texanischer-bischof-strickland-aussert-sich-nach-amtsenthebung-durch-papst-franziskus
[6] Darunter sind Kardinal Raymond Burke und Gerhard Müller, Bischof Athanasius Schneider, Joseph Strickland und Marian Eleganti, Erzbischof Carlo Maria Viganò u.a.
[7] So hat Papst Franziskus für den Vatikan verordnet, daß von den Angestellten und Besuchern des Vatikans verlangt wurde, ein Dokument zu haben, daß man geimpft, genesen oder kürzlich erst negativ getestet wurde (Covid-19). https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/127461/Vatikan-fuehrt-Green-Pass-gegen-COVID-19-ein
Außerdem forderte er die Gläubigen wiederholt auf, sich impfen zu lassen, und übte sogar moralischen Druck auf sie aus: „Sich impfen zu lassen, mit von den zuständigen Autoritäten zugelassenen Impfstoffen, ist ein Akt der Liebe (…) Und einen Beitrag dazu zu leisten, daß der größte Teil der Leute sich impfen läßt, ist ein Akt der Liebe“ (https://www.die-tagespost.de/kirche/weltkirche/papst-franziskus-sich-impfen-zu-lassen-ist-ein-akt-der-liebe-art-220462)
[8] https://www.vaticannews.va/de/kirche/news/2021-08/wien-corona-stephansdom-impfung-kardinal-schoenborn-ludwig-faber.html
[9] Die Erklärung „Fiducia supplicans“ erlaubt und empfiehlt Priestern sogar, Paare zu segnen, die in „irregulären“ Beziehungen leben, einschließlich homosexueller Verbindungen.
[10] https://www.youtube.com/channel/UCvMK4MDIokwuNFxO65dVYng
[11] https://elijamission.net/