DER VERRAT DAUERT AN!

Dieser Text entsteht in der Heiligen Woche, in der sich Jahr für Jahr vergegenwärtigt, wie der Erlöser der Menschheit sein Werk vollbracht hat. Alle, die an Jesus glauben, verbinden sich mit diesem Geschehen von Jerusalem. Immer bleibt es schmerzhaft zu sehen, was dem Gottessohn durch uns Menschen angetan wird, und es bleibt unfaßlich, daß Jesus dies alles aus Liebe zu Seinem Vater und zu uns erträgt. Am Ende dieser Heiligen Woche steht der Beginn einer Neuen Zeit: Christus ist auferstanden und geht uns voran, um uns die Ewigen Wohnungen zu bereiten.

Jesus hat sein Werk auf der Erde vollbracht. Es ist nun die Aufgabe der Kirche, das Evangelium bis an das Ende der Erde zu tragen und die Erlösung in Christus zu verkünden. Diesen Auftrag hat der Auferstandene vor seiner Himmelfahrt zum Vater den Jüngern hinterlassen (Mt 28,18).

Wenn wir nun auf die heutige Zeit schauen und unseren Blick auf die gegenwärtige Situation der Kirche lenken, scheinen sich bestimmte Kreise in ihr – leider bis in die hohe Hierarchie hinein – nicht mehr diesem Auftrag verpflichtet zu fühlen, wie Jesus ihn ursprünglich seiner Kirche anvertraut hat.

Am 4. April 2022 hielt Bruno Forte, Erzbischof der Diözese Chieti-Vasto in Italien, im “Angelicum” (Pontifical University of St. Thomas Aquinas) in Rom einen Vortrag über die Perspektive der katholischen Kirche in Bezug auf den Judaismus und ihren Anspruch auf den Besitz des Heiligen Landes.

Bischof Forte schlug u.a. vor, daß Christen zur Förderung der jüdisch-christlichen Beziehungen, die von „jeder Form von Antisemitismus gereinigt sind“, nicht länger behaupten und predigen sollten, daß auch für die Juden der Glaube an Christus heilsnotwendig ist.[1]

Erzbischof Forte schloss sich den jüdischen Stimmen einer Erklärung von 2016 (“Zwischen Jerusalem und Rom”) an und zitierte folgenden Abschnitt aus diesem Dokument: “Wir rufen alle christlichen Konfessionen, die dies noch nicht getan haben, auf, dem Beispiel der katholischen Kirche zu folgen und den Antisemitismus aus ihrer Liturgie und ihren Lehren zu streichen, die aktive Judenmission zu beenden und Hand in Hand mit uns, dem jüdischen Volk, auf eine bessere Welt hinzuarbeiten.”

 Zunächst könnte man dies ja als Einzelaussage eines Bischofs betrachten, der mit seinen Gedanken in die Irre gegangen ist, und sie einfach ignorieren. Doch kommt diese Aussage nicht plötzlich, sondern hat schon einen längeren Weg hinter sich. Ohne Frage ist sie vom Kirchenoberhaupt abgedeckt, das sich schon mehrfach negativ geäußert hat in Bezug auf Gläubige, die zur katholischen Kirche konvertieren wollten.

Es ist sicherlich so, daß die Mission bei den Juden einer besonderen Sensibilität bedarf. Um diese kann man den Heiligen Geist bitten, damit man den rechten Weg findet, wie der Herr zu bezeugen ist. Doch ist es undenkbar, die Mission “an der ersten Liebe des Herrn”- nämlich seinem Volk Israel – aufzugeben. Dies stellt objektiv einen schwerwiegenden Verrat dar und zeigt, auf welche Abwege ein interreligiöser Dialog geraten kann, wenn er nicht mit der Absicht verbunden ist, die Menschen dem Erlöser zuzuführen.

Hinzu kommt, daß diese Aussage von Erzbischof Forte – als einem hohen Vertreter der katholischen Kirche – in der Öffentlichkeit gemacht wurde. Sein Beitrag gilt quasi als die Position der katholischen Kirche und führt so die Gläubigen in die Irre.

Objektiv muß man leider von einem schwerwiegenden Verrat sprechen.

Es ist ein Verrat…

  • an Gott Vater, der seinen Sohn zur Erlösung gesandt hat. Es gibt keinen anderen Weg der Erlösung, als den, den Gott für die Menschen gewählt hat. Wer dies leugnet, verfälscht die biblische und katholische Lehre.
  • an Jesus, dem Erlöser, der für die verlorenen Schafe Israels kam und dann seine Jünger in die ganze Welt aussandte, das Evangelium zu verkünden.
  • am Heiligen Geist, der uns an alles erinnert, was Jesus gesagt und getan hat (Joh 14,26), und der selbst der große Evangelisator ist.
  • am Auftrag der Kirche, der ihr von Gott gegeben ist und den sie nicht aufgeben darf.
  • am jüdischen Volk selbst, welches seit langer Zeit auf den Messias wartet. Eine kirchliche Anordnung, den Juden nicht mehr das Evangelium zu verkünden, hieße, daß man ihnen das Heil vorenthält, das Gott für alle Menschen bereitet hat.
  • an der Menschheit, für welche die Bekehrung der Juden ein großes Zeichen wäre.

Es ist müßig, die unzähligen Stellen der Heiligen Schrift anzuführen, welche belegen, daß der Herr nicht etwa die Juden von seiner Verkündigung ausgeschlossen hat. Das Gegenteil ist der Fall. Die Kirche hat dies auch nie anders gesehen und die Idee, daß es für die Juden einen eigenen Heilsweg gäbe, kann sich weder auf die Heilige Schrift noch auf die Lehre der Kirche stützen. Es handelt sich schlichtweg um eine Verirrung.

Der Verrat an Jesus, dem Messias der Welt, geht heute auch in der Kirche weiter und scheint auf einen Höhepunkt zuzusteuern. Offensichtlich hat ein “anderer Geist”- wie es durch die Ausführungen des Erzbischofs wiederum deutlich wird – erheblichen Einfluß auf den Vatikan genommen.

Der Verrat am Missionsauftrag Jesu, welcher jetzt durch Erzbischof Bruno Forte in diesem “anderen Geist” begangen wurde, reiht sich u.a. in bereits zuvor begangene Irrtümer ein. Man kann diesen Geist in bestimmten Textstellen der Enzyklika Amoris laetitia wahrnehmen, deutlich in der Abu Dhabi Erklärung, welche das Verhältnis des wahren Glaubens zu anderen Religionen verzerrt darstellt. Ganz offensichtlich wird das Wirken dieses Geistes in dem götzendienerischen Pachamamakult in den vatikanischen Gärten und im Petersdom. Wenn wir nun die Aussagen von Erzbischof Forte hinzunehmen, dann wird hier das Herz des Herrn angegriffen: seine Liebe zu seinem Volk Israel und zur Menschheit.

Es ist niemand anders als Lucifer, der sich hier eines verirrten Erzbischofs bedient, um möglichst der Mission am auserwählten Volk den Todesstoß zu verleihen. Dieser wird nicht ruhen, bis dies auch auf die Moslems und auf andere Religionen ausgedehnt wird. Das Ziel wird sein zu vermitteln, daß es der Erlösung durch Jesus Christus überhaupt nicht bedarf.

Deshalb an dieser Stelle ein eindeutiges:

Vade retro, Satana!

Die Gläubigen sind gerufen, der wahren Braut Christi treu zu bleiben und für jene zu beten, die sich auf Abwegen befinden. Gleichzeitig gilt es, sich konsequent vom luziferischen Geist abzuwenden, der sich in den Tempel Gottes setzt, um die Gläubigen und auch die Welt zu blenden und an sich zu binden. Wer seinen katholischen Glauben nicht aushöhlen und schwächen lassen möchte, der muß sich an die Heilige Schrift und die authentische Lehre der Kirche halten und nicht auf jene hören, die Verwirrung stiften. Das gilt selbstverständlich auch, wenn die Verwirrung gar durch das Kirchenoberhaupt und die hohe Hierarchie kommt.

Heilige Woche 2022

[1]https://www.lifesitenews.com/news/italian-archbishop-contradicts-church-teaching-says-jews-dont-need-to-accept-christ-to-be-saved/